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Die TuS Metzingen hat sich am Mittwochabend mit 32:21 (17:11) gegen den Aufsteiger SV Union Halle-Neustadt durchgesetzt.

Darf man nach einem 32:21-Sieg eigentlich noch meckern? Nicht laut, trotzdem ist es wichtig, die Sachen anzusprechen, die nicht ganz so gut geklappt haben. Das wird TuS-Trainer André Fuhr schon am Mittwoch kurz nach dem Abpfiff gemacht haben, weil die Zeit nämlich drängt. Am Sonntag gastieren die TusSies im EHF-Cup beim russischen Spitzenklub Astrachan. Bis dahin sollte dann auch das sitzen, was beim 32:21 (17:11) Sieg gegen den wackeren Aufsteiger SV Union Halle-Neustadt noch zu bemängeln war.

Räume werden genutzt

Die erste Halbzeit dominierten die TusSies. Nur beim 0:1 lag Halle in Front, ehe den Wildkatzen, die offensiv ihre Deckungsarbeit verrichteten, zügig die Krallen gestutzt wurden. Es öffneten sich Räume, die von den pinken Rückraumspielerinnen dankend genutzt wurden. Shenia Minevskaja doppelt und Delaila Amega trafen zum 3:1, dem Julia Behnke vom Kreis das 4:1 folgen ließ. Damit war nach vier Minuten schon die Richtung klar. Hinten arbeitete die TuS konzentriert, Halle-Neustadt schenkte aber auch etliches her.
Delaila Amega hatte mit einer ihrer berühmten Schleudern für das 12:5 (22.) gesorgt, was von den 900 Zuschauern mit viel Beifall bedacht wurde. Überhaupt wurden sie gut unterhalten, mussten aber auch den einen oder anderen pinken Fehler schlucken. Zwei Siebenmeter fanden nicht den Weg ins Tor, manchmal ging der Ball im Aufbau verschütt, oder gutgemeinte Anspiele fanden den Adressaten nicht. Das 17:11 zur Halbzeit war deutlich, es hätte aber gerne ein bisschen mehr sein dürfen.

Die rechte Seite richtet es

Recht zerfahren fing Hälfte zwei an – von TuS-Seite. Der Aufsteiger bekam nun einiges offeriert, was er einfach nicht ablehnen konnte. Das 17:13 aus Minute 32 war ein erstes Indiz für das temporäre Verschieben der Kräfteverhältnisse. Emilia Galinska traf bei Halle-Neustadt nicht nur vom Strich sondern auch aus größeren Entfernungen. Es stand 21:17 (41.), ehe die rechte Metzinger Seite zur Tat schritt. Monika Kobylinska und Marlene Zapf trafen bis zum 25:18 (46.) jeweils doppelt. Unterstützt wurde der vehemente Zwischenspurt von etlichen Paraden, die Jesse van den Polder auspackte. Alles war wieder gut beim 27:18 (48.). Weil die Wildkatzen vorne etwas ungestüm wurden, liefen nun auch die Gegenstöße.
Eine kurze Zwischenrechnung ergab einen 9:2-Lauf der TuS binnen 13 Minuten. 30:19 stand es nach 55 Minuten. In dieser Phase lief es blendend, die Chancenverwertung bewegte sich, wie zu Beginn, wieder nahe am Optimum. Der 32:21-Heimsieg war durchaus standesgemäß. So kann man also gut gelaunt am Freitag in den Flieger klettern, der die pinke Reisegruppe via Moskau nach Astrachan bringt.

Stimmen zum Spiel

Trainer André Fuhr: „Wir haben gut begonnen und haben viel Druck nach vorne gemacht. In der Folge haben wir dann einige Bälle weggeworfen, aber nie wirklich nachgelassen und mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung gewonnen.“

Shenia Minevskaja: „Wir haben ein gutes Tempospiel gezeigt. In der zweiten Hälfte machten wir dann zu viele Fehle, haben aber am Ende gezeigt, dass es unsere Öschhölle ist.“

Patricia Kovacs: „Der erste Heimsieg war wichtig. Wir wollten Halle nicht unterschätzen und ich finde, wir haben es gut gemacht. Trotz des kleinen Einbruchs sind wir zurückgekommen.“

So spielten sie:
TuS Metzingen gegen SV Union Halle-Neustadt 32:21

TuS Metzingen:
van de Polder, Roch – Zapf (5/1), Amega (5), Kobylinska (3), Kovacs (4/3), Minevskaja (5/2), Harsfalvi (2), Weigel (2), Vollebregt, Obradovic, Haggerty (1/1), Beddies (2), Behnke (3)
SV Union Halle-Neustadt: Lepschi, Gudelj – Ferreira Lopes (1), Reppe, Dietz (2), Fanina (3), Galinska (7/5), Möschter, Smit, Heimburg, Janiszewska (2/1), Lütke (2), Divak (4), Reißberg
Siebenmeter: 10/7 (Zapf, Minevskaja und Kovacs scheitern) – 7/6 (Galinska scheitert)
Zeitstrafen: Kobylinska, Haggerty, Obradovic, Minevskaja – Heimburg, Ferreira Lopes
Schiedsrichter: Michael Kilp, Christoph Maier (Oberursel, Steinbach)
Zuschauer: 900

TusSies im Achtelfinale mit Heimspiel

Am Mittwochabend wurden in Oldenburg die Achtelfinalpartien im DHB-Pokal der Frauen ausgelost. Losfee war Heike Horstmann, die Co-Trainerin der Frauen-Nationalmannschaft. Und die machte es ganz nach dem Geschmack der beiden Teams, die sich in der Öschhalle für das Bundesligaspiel rüsteten, zog die beiden Partien zuerst. Die TuS Metzingen bekommt es entweder mit Pokalsieger VfL Oldenburg oder der HSG Bad Wildungen zu tun, die am Sonntag den TuS-Gegner ermitteln. Halle-Neustadt muss sich mit dem VfL Waiblingen auseinandersetzen. Die Auslosung wurde im übrigen vorgezogen, weil der Thüringer HC auf der Anreise nach Oldenburg eine Buspanne hatte, der Anpfiff von 19.30 auf 20 Uhr verlegt wurde. Man hat die Zeit also sinnvoll genutzt. „Weil wir ein Heimspiel haben, kann ich damit leben“, sagte TuS-Manager Ferenc Rott.
Gespielt wird das Achtelfinale am Wochenende, 3./4. November. Unter anderem wurde auch der Südschlager zwischen der SG BBM Bietigheim und Frisch Auf Göppingen aus der Trommel gefischt.. wose