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Sie hat gelitten wie ein Hund. „Für Sportler ist es sehr schwer, bei so einem Saison-Highlight nur zuschauen zu können“, sagte Kelly Vollebregt am Donnerstag bei der TuS-Pressekonferenz rückblickend. Das Final Four hat ihr sehr zugesetzt – vor allem ihrer Stimme. Gerne hätte die junge Holländerin mitgeholfen, ist nach ihrem Kreuzbandriss aber noch nicht so weit. „Ich hoffe, dass ich in der zweiten Phase der Vorbereitung einsteigen kann. Man weiß ja aber nie, was passiert.“ Am Samstag wird die 23-Jährige aber noch einmal abseits des Spielfeldes alles geben, wird bis dahin auch wieder gut bei Stimme sein.

Es geht um sehr viel
Es geht noch um sehr viel in der Partie gegen Buxtehude, genauer gesagt um einen Platz im EHF-Pokal. Interessant dabei: Die ersten acht Teams der Liga sind in direkte Duelle verstrickt (siehe auch Extra-Kasten). Für alle pinken Rechenspiele gibt es eine Grudvoraussetzung: Einen Sieg gegen den Buxtehuder SV. „Wir müssen gewinnen, dürfen gar nicht an den Druck denken“, lautet das Rezept von Trainerin Edina Rott. Das mit dem Druck ist ihr aus der vergangenen Woche ja noch geläufig. Aus dem verlorenen Halbfinale gegen Bietigheim gibt es zudem noch einiges zu korrigieren. „In der Abwehrarbeit ist immer etwas zu verbessern, teilweise haben wir das aber sehr gut hinbekommen“, so Edina Rott. Im Angriffsspiel gilt es die Tiefs zu vermeiden, eine eigene Führung darf durch teilweise unnötige Fehler nicht gleich wieder weggeworfen werden.

Dass mit dem Buxtehuder SV ein dicker Kaliber kommt, ist an der Tabelle abzulesen, wo der BSV als Dritter gelistet ist. Und wer hat in dieser Saison schon zwei Mal beim Team von Dirk Leun gewonnen? Richtig, die TuS Metzingen. 26:25 im Pokal (3. Runde), 28:25 beim Hinspiel in der Bundesliga. Die 23:24-Niederlage im letztjährigen Pokalfinale ist Geschichte.

Torhüterin Isabell Roch, die wegen einer Knieverletzung beim Final Four zuschauen musste, wird zumindest auf der Bank sitzen. Weil bei der schweren Prellung eventuell auch die Schleimbeutel in Mitleidenschaft gezogen wurden, wird man Vorsicht walten lassen. „Jasmina hat es sehr gut gemacht in Stuttgart“, lobt die Trainerin ihre andere Keeperin. Für Rott ist es das letzte Spiel als Chefin. Auch ihr, die wieder in die Co-Rolle rückt, würden zwei Punkte den Abschied versüßen.

Mit einem Sieg will man sich zudem vom treuen Publikum verabschieden, den Rahmen bereiten für die Abschiedsparty danach. Ina Großmann, Jasmina Jankovic, Annika Ingenpaß und Stina Karlsson tragen zum letzten Mal das pinke Trikot. Die TusSie des Jahres wird geehrt. „Bringt Zeit mit“, stellt Christoph Kalf, Assistent der Geschäftsführung, noch weitere Programmpunkte in Aussicht. Stärken für einen ultralangen Abend kann man sich bei Gegrilltem vor der Halle.

 

DER WEG NACH EUROPA IST SEHR KOMPLIZIERT
1. Thüringer HC 799:609 46: 4
2. SG Bietigheim 714:579 40:10
3. Buxtehude 740:643 35:15
4. Leverkusen 610:579 33:17
5. Dortmund 660:613 32:18
6. Blomberg-L. 695:664 32:18
7. Metzingen 747:612 31:19
8. Göppingen 666:633 31:19

EHF-Cup ja oder nein? Das wird am Wochenende beantwortet. Überraschungspokalsieger VfL Oldenburg wird sein Startrecht nicht wahrnehmen. „Die Teilnahme würde ein zusätzliches Budget von etwa 100 000 Euro oder mehr erfordern“, rechnet Peter Görgen, Geschäftsführer der VfL Oldenburg GmbH, vor. In der Pokaleuphorie ist man im hohen Norden realistisch geblieben. Davon ausgehend, dass neben Meister Thüringen auch der Vize SG BBM Bietigheim in der Champions League mitmischt, ist der Buxtehuder SV sicher in Europa dabei. Dahinter wird es verdammt eng, zwei weitere werden gesucht. Klar ist, dass die TusSies gegen Buxtehude gewinnen müssen, und die Partien Blomberg – Göppingen, Thüringen – Leverkusen und Bietgheim – Dortmund so verlaufen sollten, dass die TuS, die das beste Torverhältnis hat, von Rang sieben auf fünf vorrückt. wose

DAUERKARTEN UND REST-KARTEN

Nach der Saison ist vor der Saison. Am Samstag können, anlässlich des letzten Saison-Heimspiels der TuS Metzingen gegen den Buxtehuder SV, in der Öschhalle Dauerkarten für die Saison 2018/2019 beantragt werden. Wobei es für Insider kein Geheimnis ist, dass diese ein rares Gut sind. Es wäre kein Problem, sämtliche 1050 zur Verfügung stehende Plätze per Dauerkarten zu belegen. Geht aber natürlich nicht, weshalb das Kontingent dementsprechend schmal ist. Eile ist also geboten für die eingefleischten Fans der Pink Ladies.
Rest-Karten für das Spiel gegen Buxtehude gibt es am Samstag noch an der Abendkasse.

Wolfgang Seitz
SWP