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Ein ganz brisantes Spiel
Die TuS Metzingen gastiert am Samstag (16 Uhr) im Verfolgerduell beim Buxtehuder SV.

Buxtehude und Metzingen – da war doch was. Sehr viel sogar in den vergangenen Monaten. Zum Beispiel gab es das Aufeinandertreffen im Finale des Pokal-Final-Four-Turniers in Bietigheim. Das hat Buxtehude mit 24:23 für sich entschieden, war, wie man auch im Metzinger Lager anerkennen musste, die beste Mannschaft bei der Veranstaltung. Dann kam der Pokal 2017/18. Dritte Runde – und was wurde ausgelost? Buxtehude gegen Metzingen. Ein unfassbares Spiel, das die TusSies in der Endabrechnung mit 26:25 für sich reklamieren konnten.
Neben einer ganz feinen Leistung von Torhüterin Jasmina Jankovic ist aus diesem Aufeinandertreffen noch eine Personalie haften geblieben. Anna Loerper hat bei der TuS wegen eines Muskelfaserrisses in der Wade gefehlt. Shenia Minevskaja und Delaila Amega mussten das Spiel machen. Auch am Samstag sollte dieses Duo am Regiepult stehen.

Knapper Kader

Loerpers Muskelfaserriss ist längst verheilt, jetzt hat sie aber in Bietigheim angeheuert (wir haben berichtet). Und Delaila Amega ist, wie auch Katharina Beddies, erkrankt. „Die Gesundheit geht vor“, stellt TuS-Trainer René Hamann-Boeriths klar. Zumindest bei Beddies hat er Hoffnung, dass sie am Freitag mit in den Bus steigen kann.
Spiel eins ohne die Spielführerin steht also am Samstag an und es ist, wie scheinbar immer, wenn diese beiden Teams die Klingen kreuzen, ein ganz wichtiges. Wenn der Tabellendritte (16:6 Punkte) beim Vierten (14:8) gastiert, spricht man gemeinhin von einem Verfolgerduell. Dieses Wort hat seit Mittwochabend eine ganz andere Bedeutung, weil der Tabellenzweite Bietigheim in Dortmund nur remisierte und nun mit 20:4 Punkten wieder in Schlagdistanz liegt. Der knappe Sieg des Tabellenführers Thüringer HC in Leverkusen zeigt zudem, dass man kurz vor Abschluss der Vorrunde noch mit allem rechnen muss – beziehungsweise kann.
„Wir hatten insgesamt 21 Fehlwürfe und eine Trefferquote von nur 36 Prozent. Wenn wir so wie in der zweiten Halbzeit spielen, haben wir gegen Metzingen keine Chance.“ Das sagte Buxtehudes Trainer Dirk Leun am vergangenen Samstag nach der 24:29-Niederlage in Blomberg. Fragen habe das Spiel aufgeworfen – an deren Beantwortung wurde diese Woche gefeilt. Rechnen muss die TuS also mit einem Gegner, der unfassbar viel gutzumachen hat. Dass es die Damen Gubernatis, Fischer, Oldenburg, Bölk und Co besser können, steht außer Frage. Die Rückmeldung der TusSies erfolgte schon vor zwei Wochen mit dem 37:25-Sieg gegen Oldenburg. Seither wurde daran gearbeitet, die Form zu konservieren und in Buxtehude wieder auf die Platte zu bringen.
„Als Trainer muss ich gucken, welche Spielerinnen ich habe“, sagt Hamann-Boeriths, der am Donnerstag gerade einmal zehn Mädels im Training begrüßen konnte. Er will gar nicht weiter eingehen auf den schnellen Loerper-Abgang. Shenia Minevskaja muss nun zusammen mit Stina Karlsson das Spiel machen. „Vielleicht nehme ich aus der zweiten Mannschaft noch Miri mit“, so der Coach gestern. Miriam Welser spielt eine ganz starke Runde in der zweiten Mannschaft, könnte im Fall der Fälle aushelfen.

Es wird nicht einfach

Buxtehudes Auftritt in Blomberg hat der Trainer der TusSies schon einmal in die Ablage befördert. „Buxtehude ist eine ganz andere Mannschaft, zu Hause möchten sie zeigen, dass sie es viel besser können.“ René Hamann-Boeriths weiter: „Die machen alles, um zu gewinnen, wir aber auch. Einfach wird es nicht, wir glauben aber an uns und sind als Mannschaft noch enger zusammengerückt.“
Für Anna Loerper gibt es als Spielführerin im übrigen eine logische Nachfolge: Vize-Kapitänin war Jasmina Jankovic, die nun in der Hierarchie nach oben gerutscht ist.

Wolfgang Seitz
Sportredakteur SWP