Seite auswählen

Im Erstliga-Derby empfängt eine dezimierte TuS Metzingen die Neckarsulmer Sportunion (Samstag, 20 Uhr).

Nur ganz kurz blickte TuS-Trainer André Fuhr bei der Pressekonferenz am Donnerstag noch einmal auf die Gruppenphase im EHF-Cup zurück. Die ist seit dem vergangenen Wochenende vorbei, für die TuS Metzingen war deren Ende gleichbedeutend mit dem Aus des Engagements auf kontinentaler Bühne. „Die Gruppe war zwar richtig stark, wir hatten aber die Chance auf Platz zwei, haben uns dabei gegen den direkten Konkurrenten Ikast nicht immer klug angestellt. Trotzdem bin ich nicht völlig unzufrieden. Die Mannschaft hat internationale Erfahrung gesammelt. Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr wieder dabei sind.“

Volle Konzentration

Dafür gilt es nun in der Bundesliga die Vorkehrungen zu treffen, der nun die ganze Konzentration gilt. Dabei kann man vielleicht auch die derzeit vorherrschenden Personaldiskussionen ausblenden, die die Spielerinnen dieser Tage auch beschäftigen.
Aktuell gilt es allerdings, ein ganz anderes Problem zu lösen. Gegen die Neckarsulmer Sportunion, die am Samstag (20 Uhr) ihre Aufwartung in Metzingen macht, ist das pinke Personal arg knapp. Tamara Haggerty hat sich am Mittwoch im Training einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen, mit einem vierwöchigen Ausfall der Kreisläuferin und Abwehrspezialistin muss man aber rechnen. Ein Trio konnte unter der Woche nur sehr eingeschränkt arbeiten. Shenia Minevskaja, Monika Kobylinska und Katharina Beddies wurden oder werden von grippalen Infekten geplagt. „Es werden sicher nicht alle spielen können“, prophezeit der TuS-Coach.
„Das stellt uns vor große Probleme“, so Fuhr weiter. Das verbleibende Personal muss gewisse Sachen beherzigen. „Es geht gar nicht darum, wer nicht spielt. Jene, die auf der Platte stehen, müssen sich auf die Stärken besinnen, die uns auszeichnen. Vor allem in der Abwehr haben wir größere Kapazitäten, als zuletzt gezeigt wurde.“ Freilich verwies Fuhr auch noch auf eine Flut von vergebenen Chancen und technischen Fehlern, die in Siófok geballt auftauchten. Dort hatte er gar den Eindruck, dass Zweikämpfen aus dem Weg gegangen wurde – was natürlich gar nicht geht.
Trotz allem müssen gegen Neckarsulm zwei Punkte her. Wobei André Fuhr die 6:20-Bilanz des Gegners nur  bedingt nachvollziehen kann. Zwei Mal bekam es seine Mannschaft in dieser Saison schon mit jener aus dem Unterland zu tun, tat sich zwei Mal nicht wirklich leicht.

Die TuS ist gewarnt

Neckarsulm muss auf Spielmacherin Louisa Wolf verzichten, die Anfang Februar im Spiel gegen Leverkusen einen Kreuzbandriss erlitt. Man weiß also auch in der Audistadt, was Verletzungssorgen sind. Doch man kann durchaus dagegensteuern. Simona Stojkovska kommt immer besser in Schwung, Nele Reimer ist im Rückraum stets ein Gefahrenherd, Irene Espinola Perez hat einiges auf der Pfanne. Das Kreisspiel ist gefällig, Torhüterin Nicole Roth richtig gut. Man ist  auf TusSies-Seite also gewarnt.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass bei der TuS Anika Niederwieser wegen der enormen Personalnot zum ersten Mal das Trikot der ersten Mannschaft anzieht. Die Rückraumspielerin kam mit einer Kreuzbandverletzung aus Thüringen, hat vergangene Woche ja in der zweiten Mannschaft gespielt. Für Delaila Amega käme ein Einsatz nach Bruch des Ringfingers an der Wurfhand aber definitiv noch zu früh.

Wolfgang Seitz
Sportredakteur der SWP