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Die HSG Blomberg-Lippe entpuppte sich als der erwartet schwere Gegner, deshalb kann man den abschließenden 26:19-Erfolg der TusSies eigentlich nicht hoch genug einschätzen. Sie wissen nun aber, dass die beiden in Kürze anstehenden Spiele im EHF-Cup, eben auch gegen Blomberg, sicher kein Selbstläufer werden, dass man zum Beispiel einer Anna Monz mit sehr viel Respekt und noch mehr Präzision begegnen muss.

Die HSG-Torhüterin war besonders in der ersten Halbzeit ein großes Problem, war bei freien Möglichkeiten immer wieder zur Stelle. Die TuS Metzingen hatte sehr engagiert begonnen, führte nach sieben Minuten mit 4:1. Lange blieb dieser Abstand in etwa bestehen, Metzingens rechte Seite mit Marlene Zapf und Monika Kobylinska zeigte sich besonders treffsicher. Die TuS war klar besser, verteidigte aufopferungsvoll, was wegen Frau Monz im Ergebnis jedoch nicht den richtigen Niederschlag fand. Weil dann hinten raus noch geschludert wurde, ging es „nur“ mit einer 13:11-Führung in die Pause. Alicia Stolle, Blombergs Ausnahmekönnerin auf halbrechts, wurde sehr gut verteidigt.

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts liefen die TusSies aber Gefahr, größere Probleme zu bekommen. Auf 13:14 war Blomberg dran (33.), gut nur, dass in dieser wichtigen Phase Isabell Roch zwei Siebenmeter parieren konnte. Freilich leistete auch Jasmina Jankovic im TuS-Tor ihre Beiträge. Die Antwort gab man im vorderen Bereich im Stile einer Spitzenmannschaft. Shenia Minevskaja, die aus dem Rückraum ihre Fackeln losschickte, hatte sich auch der Siebenmeter angenommen. Es stand nach einem pinken 5:0-Lauf 13:19 (45.).

Warum dann in der Folge nicht mehr allzu viel klappte, wird Trainer René Hamann-Boeriths sicher mit seinen Mädels eingehend besprechen. Fühlten sie sich zu sicher, ließ nach einer strapaziösen Anreise mit diversen Stau-Aufenthalten die Kraft nach? Es stand 18:21 (56.), das war es dann aber auch aus HSG-Sicht. Hoch ging es bis zum 19:26.

Beide Trainer waren sich einig, dass dieses Zahlenwerk nicht exakt die Kräfteverhältnisse widerspiegelte. „Wir haben lange aggressiv dagegengehalten, vorne waren wir besser, als es die Torausbeute aussagt“, sagte HSG-Trainer Andre Fuhr. „Wir wussten, dass es schwierig wird. Das Spiel war zweifellos enger, als es das Ergebnis aussagt. Wir haben aber auch eine sehr gute Leistung gezeigt und deshalb verdient gewonnen“, meinte TuS-Coach René Hamann-Boertihs.

Geschäftsführer Fernc Rott wollte das nicht ganz so stehen lassen: „Wir haben auch in dieser Höhe verdient gewonnen. Wir hatten eine gute Abwehr mit guten Torhüterinnen, haben das Spiel dominiert. Wenn es etwas zu bemängeln gibt, dann ist es die Chancenverwertung“, so Rott.

Gefehlt hat die erkrankte Kelly Vollebregt. Im zweiten Abschnitt konnte Annika Ingenpaß nicht mehr eingesetzt werden. Sie bekam einen Finger ins Auge.

HSG Blomberg-Lippe gegen TuS Metzingen (19:26)

HSG Blomberg-Lippe: Monz, Veith – Schnack, Rüffieux, Klaunig (2), Müller, Bmits, van Buren (1), van Zijl, Pichlmeier (5), Kordovska (1), Steenbakkers (5/4), L. Petersen, Stolle (4), Rodrigues, S. Petersen (1)
TuS Metzingen: Jankovic, Roch – Zapf (5), Amega, Kobylinska (7), Loerper (1/1), Minevskaja (7/4), Ingenpaß, Großmann (1), Weigel (1), Obradovic, Beddies (1), Behnke (3)
Siebenmeter: 6/4 (Steenbakkers und Silje Brons Petersen scheitern) – 6/5 (Loerper scheitert)
Zeitstrafen: Rüffieux (2), Kordovska, Stolle – Behnke, Minevskaja, Loerper
Schiedsrichter: Sebastian Grobe,  Adrian Künzel
Zuschauer: 764

  • Wolfgang Seitz (SWP)