Seite auswählen

Zum Saisonabschluss in der Bundesliga landet die TuS Metzingen einen fulminanten 30:24-Sieg gegen Buxtehude.

Platz im EHF-Cup ist so gut wie sicher.

Drin, oder nicht drin? Das war die vorherrschende Frage am Samstag nach dem 30:24 (17:9)-Sieg der TuS Metzingen gegen den Buxtehuder SV. Manager Ferenc Rott bezifferte die Wahrscheinlichkeit, dass die TusSies in der nächsten Saison im EHF-Cup antreten dürfen, mit 99,9 Prozent. Sollte Bietigheim keine Wildcard für die Champions League bekommen, hätte Metzingen Pech. Davon ist nicht auszugehen. Noch weniger davon, dass die EHF nur zwei deutsche Teams für den EHF-Cup zulässt. Deshalb bilanzierte Rott schon einmal: „Wir sind nach einem ganz schwierigen Jahr mit einem blauen Auge davongekommen.“ Der Platz im internationalen Wettbewerb war das Ziel. Ziel erreicht, der Blick geht nach vorne. „Wir werden gestärkt aus der Sache herauskommen, schlagen in der nächsten Saison zurück. Wir haben einen handballverrückten Trainer und tolle Neuzugänge verpflichtet“, sagte Rott, ehe es an die Verabschiedungen ging.

Spiel kommt zu kurz

Irgendwie kam im ganzen Trubel das Spiel gegen den Buxtehuder SV zu kurz. Eigentlich schade, denn es war aus Sicht der TusSies kein schlechtes.. Immerhin ging es gegen den Tabellendritten und erst mit diesem Sieg wurde die Fahrkarte quer durch Europa gebucht – sofern nicht obige Eventualitäten sie entwerten.

Die TusSies konnten auf eine ganz starke Torhüterin Jasmina Jankovic bauen, die wegen des lädierten Knies von Isabell Roch 60 Minuten auf der Platte stand. Im Gegensatz zu vielen Partien zuvor, stimmte gegen Buxtehude auch die Chancenverwertung – zumindest über weite Strecken. Die Pink Ladies haben ganz einfach das gespielt, was sie stark macht: Aus einer sicheren Abwehr ging es zügig nach vorne. Nur zu Beginn wollte das nicht so richtig klappen. Buxtehude führte nach zwölf Minuten mit 5:4, die Gastgeberinnen hatten noch keinen richtigen Plan gegen die offensive Abwehr, trudelten oft gen Zeitspiel. Damit war es dann schlagartig vorbei. Ina Großmann traf nach 22 Minuten zum 9:5, mit drei Toren in einer Minute sorgten Marlene Zapf (2) und Shenia Minevskaja kurz vor dem Wechsel für die Vorentscheidung (17:9).

„JJ“ pariert prächtig

Nach dem Seitenwechsel gung das muntere Spielchen weiter. „JJ“ parierte in Serie, insgesamt 18 Mal, wurde vom Publikum gefeiert, ihre pinken Freundinnen aus der Abteilung Attacke ließen es nach vorne prasseln. Nach Julia Behnkes 24:12 (43.) war der größte Abstand erreicht, der sich bis zum Abpfiff halbierte, was aber wirklich niemand in der Halle störte. Marlene Zapf (9/4) war einmal mehr beste TuS-Werferin, Marija Obradovic folgte mit fünf. Stina Karlsson musste in der 53. Minute nach Erlangung der dritten Zeitstrafe raus –  und wurde dafür mit Standing Ovations gefeiert. So kann man seinen Abschied natürlich auch zelebrieren.

TuS Metzingen gegen Buxtehuder SV 30:24

TuS Metzingen: Jankovic, Roch – Zapf (9/4), Amega (2), Kobylinska (3), Welser, Minevskaja (2), Karlsson (2), Ingenpaß (1/1), Großmann (1), Weigel (1), Obradovic (5), Beddies, Behnke (4)
Buxtehuder SV: Peveling, Rühler, Gronemann – Borutta, Meier, Fischer (2/1), Haurum (2), Gubernatis (2), Knippenborg (2), Schirmer (1), Oldenburg (4), Bölk (6/2), Goos (2), Kaiser (1), Prior (2)
Siebenmeter: 6/5 (Minevskaja scheitert) – 5/3 (Fischer und Prior scheitern)
Zeitstrafen: Minevskaja, Karlsson (3 = Rot 53.) – –
Schiedsrichter: Julian Köppl, Denis Regner
Zuschauer: 1050

Wolfgang Seitz

Sportredakteur SWP