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Frauenhandball In der Bundesliga tritt die TuS Metzingen am Samstag (16 Uhr) in Buxtehude an und hat nach eigener Luftanreise den eigenen Nachwuchs im Teambus.

Bundesliga-Topspiel im Schatten der benachbarten Großstadt Hamburg: Wenn die Metzinger TUSSIES am Samstag (16 Uhr, SZ Nord) beim Buxtehuder SV antreten, duellieren sich am drittletzten Spieltag der Tabellenvierte und -dritte.

Die Gastgeberinnen haben dabei etwas gutzumachen. „Ich kann mir gut vorstellen, dass den BSV die hohe 18:33-Niederlage gegen uns am 6. März in der Öschhalle noch wurmt. Mein Kollege Dirk Leun ist ein ehrgeiziger Coach, er wird sein Team dementsprechend einstellen und motivieren“, glaubt TuS- Cheftrainer Andre Fuhr.

Damit aber im Grunde auch genug der Brisanz: Nachdem 23 von 26 Saisonspiele absolviert sind, haben sich auch die Platzierungen von TUSSIES und BSV zementiert. Die Ermstälerinnen (derzeit 38:8 Punkte und somit sechs Zähler hinter dem Führungsduo SG BBM Bietigheim und Thüringer HC zurück) werden als Dritter die Runde abschließen, ihre norddeutschen Rivalinnen (29:17) müssten sich schon unglücklich anstellen, sollten sie im restlichen Saisonverlauf noch vom fünftplatzierten BV Borussia Dortmund (25:21) überholt werden.

Doch so ganz will sich Andre Fuhr mit verfestigten Tabellenkonstellationen nicht anfreunden, ihn reizen durchaus noch die nackten Zahlen. „Wir weisen derzeit acht Minuspunkte auf. Der Metzinger Rekord im Abschlussklassement seit dem Erstligaaufstieg 2012 liegt bei elf Minuspunkten. Es ist doch ein Anreiz, diese Marke zu unterbieten.“

Keinerlei Geschenke

Soll nichts Anderes heißen, als dass der Coach weder am Samstag in Buxtehude noch am 11. Mai (20 Uhr) in der Tübinger Paul-Horn-Arena gegen den Thüringer HC und am 18. Mai zum Rundenkehraus bei der HSG Blomberg-Lippe das Geringste verschenken möchte.

Ob der Metzinger Kader nach einer langen kräftezehrenden Saison freilich noch die dazu benötigte Energie ausschütten kann, ist fraglich. In Buxtehude fehlen natürlich die langzeitverletzten Maren Weigel, Delaila Amega und Marija Obradovic. Zudem steht Katharina Beddies wegen Oberschenkelproblemen nicht im Kader. Dorina Korsos findet sich nach ihrer Meniskus-Operation zwar wieder im Aufgebot, soll aber vom Spielverlauf sowie ihrem persönlichen Befinden abhängig eingesetzt werden. Tendenz: eher Schonung als volle Kanne.

Zwischen die Pfosten kehrt Isabell Roch zurück, Jesse van de Polder rückt ins zweite Glied zurück. Die auch im Drittligateam der TuS immer wieder mal eingesetzte Miriam Welser macht die Reise nach Buxtehude ebenfalls mit. Die pink-schwarze Bundesligatruppe erwartet eine harte Aufgabe im Landkreis Stade.

„Der BSV stellt eine gute Mannschaft. Trainer Dirk Leun verfügt über eine Truppe mit einer gesunden Mischung aus gestandenen Spielerinnen wie Jessica Oldenburg und Friederike Gubernatis sowie großen Talenten wie Paula Prior oder Torfrau Lea Rühter. Aber mein Team hat zuletzt trotz kleinem Kader gut trainiert und besitzt den Ehrgeiz, die Punkte ins Ermstal zu holen“, macht Andre Fuhr klar.

Anreise mit zwei Verkehrsmitteln: Los geht es für die TUSSIES schon am heutigen Freitag mit dem Flieger ab Stuttgart. Am Flughafen Hannover wartet dann der Mannschaftsbus und bringt die Pink- Ladies in ihr Hotel in der Lüneburger Heide. Mit im Bus ist dann auch die B-Jugend des Ermstalklubs, die paradoxerweise ebenfalls am Samstag in Buxtehude ab 19 Uhr im Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft (siehe rechts nebenstehend) antritt. Zurück geht es schließlich mit den B-Jugendlichen und Fans komplett von Buxtehude nach Metzingen auf hartem Straßenasphalt.

Alex Mareis – Südwestpresse