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Im EHF-Pokal empfängt die TuS Metzingen am Samstag (20 Uhr) in der Öschhalle Herning-Ikast Handbold aus Dänemark.

Am Samstag kann es für die TuS Metzingen schon um die EHF-Wurst gehen. Das direkte Duell gegen Herning-Ikast Handbold sollten die TusSies für sich entscheiden, wenn sie noch eine realistische Chance haben wollen, die Gruppenphase zu überstehen. In Dänemark setzte es eine 28:31-Niederlage, der man nun per Sieg mit mindestens vier Toren Differenz antworten muss. Ein sportliches Unterfangen, aber kein komplett aussichtsloses.

Beim Rückblick auf die Partie vom vergangenen Sonntag findet man problemlos etliche Schrauben, an denen mehr oder weniger engagiert gedreht werden muss. Nur mit großem Werkzeug ist der Chancenverwertung beizukommen. Wäre auch nur ein Teil der klaren Möglichkeiten reingegangen, würde man sich jetzt nicht über Differenzen unterhalten. An denen müsste sich Herning-Ikast abarbeiten.

Zu hadern hilft aber nichts, eher sollte man sich bemühen, den Frust nach dem Spiel Richtung wilde Entschlossenheit umzuleiten. „Ich habe mir das Spiel noch einmal angesehen. Schade, dass wir verloren haben, besser gesagt, dass wir das Spiel ganz alleine verloren haben. Wir haben zu viele Fehler gemacht, wenn wir die ein bisschen abstellen, sieht es schon ganz gut aus“, sagte Torhüterin Madita Kohorst bei der Pressekonferenz.

Trainer André Fuhr wollte da nicht widersprechen. „Sechs individuelle Fehler haben wir in der entscheidenden Phase gemacht“, rechnete er vor. Nach drei Spielen ohne Sieg sieht  er aber trotzdem keinen Grund, in Aktionismus zu verfallen. Man arbeitet so weiter wie zuvor. Und da hat man nicht alles schlecht gemacht. 15 Siege in Folge kommen ja nicht von ungefähr. Gegen drei richtig gute Gegner hat die TuS zuletzt gespielt. Siófok ist prächtig besetzt, hat eine Weltauswahl zur Verfügung, die sind außen vor. Die Auftritte beim Thüringer HC und in Herning stimmen dann aber schon ein bisschen nachdenklich. „Wir hatten Potenzial, die beiden Spiele zu gewinnen. Wir müssen das einfach lernen“, sagt Fuhr. Seine Mädels sind gewillt, dem Wunsch zu entsprechen.

Aufmerksam und aggressiv

Eklatante Abschlussschwächen taten sich auf, hinten häuften sich die Fehler. „Wir brauchen die Abwehr, sonst kommen wir nicht in die Konter. Da wurden auch zu viele individuelle Fehler gemacht, manchmal haben wir geschlafen.“ Klare Worte des Trainers, die sein Team beherzigen muss. Denn eigentlich ist es ja ganz einfach. „Wir müssen hinten wieder aufmerksam und aggressiv arbeiten, dann finden wir zu alter Stärke zurück“, lautet des Trainers Umkehrschluss. Wenn vorne die über 100-Prozentigen konsequent verwertet werden, ist man wieder in der Spur.

Nach den strapaziösen Wochen zuletzt kann man sich in der laufenden einigermaßen erholen – ehe die nächste dann wieder englisch wird, also mit drei Spielen. Seit Mittwoch läuft die gezielte Vorbereitung und mit dabei ist auch Delaila Amega. Sie darf allerdings noch nicht mitmachen, wenn der Ball ins Spiel kommt. Der gebrochene   Ringfinger an der Wurfhand verlangt weiter nach Schonung. „Sie wird aber körperlich topfit sein, wenn es so weit ist“, verspricht ihr Coach.

So wenig wie möglich Zeit darf dann verloren gehen. Man braucht die junge Spielmacherin dringend, deren prognostizierte Ausfallzeit von sechs Wochen zur Hälfte vorbei ist.

Wolfgang Seitz
Sportredakteur der SWP