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TusSies gewinnen Spiel und Sympathien

In der zweiten Runde des DHB-Pokals setzt sich die TuS Metzingen beim Sachsenpokalsieger HSG Neudorf/Döbeln mit 53:7 (26:3) mit.

So sieht es also aus, wenn ein Erstligist bei einem Fünftligisten spielt. Die TuS Metzingen siegte in der 2. Runde des DHB-Pokals in Mittelsachsen, bei der HSG Neudorf/Döbeln, mit 53:7 (26:3). Eine sonnenklare Sache also – und dennoch ein ganz besonderes Spiel. Erstmals an dieser Stelle deshalb der Verweis an einen Beitrag auf der Facebook-Seite der TusSies: „Uns war es eine Ehre, gegen euch gespielt zu haben. Wir hatten Spaß und sind mega stolz, sieben Tore gegen euch geworfen zu haben.“ Der Sachsenligist hat aus dem Pokalspiel ein Event gemacht, das die „Mulde“ beben ließ. 653 Zuschauer sorgten für eine einzigartige Atmosphäre, die die TusSies begeisterte. Und nach dem Spiel war es noch nicht aus. „Wir kommen hier noch nicht weg, werden gefeiert und vom Gegner zum Essen eingeladen“, berichtete TuS-Trainerin Edina Rott, die mit den Darbietungen ihrer Mädels vollauf zufrieden war.

Mit Amega und Niederwieser

Einspielen wollte man sich für kommende Aufgaben, inwieweit das gelungen ist, wird sich zeigen. Auf alle Fälle war es wichtig, dass die lange verletzte Delaila Amega (Kreuzbandriss) mit an Bord war. Auch Anika Niederwieser machte nach einem leichten Einriss des Kreuzbandes in der Vorbereitung wieder erste Schritte. Und sie musste viele Schritte machen. „Anni hat es sehr gut gemacht, musste fast durchspielen, weil es im Rückraum eng wurde“, sagte Edina Rott.

Maren Weigel verletzt

Indirekt ist damit der Wermutstropfen angesprochen, der die pinke Pokalfreude trübte. Nach fünf Minuten fiel Maren Weigel verletzt aus. Sie war nach einer Balleroberung an der Gegenspielerin hängen geblieben, klagte über Schmerzen in der Schulter. Eine Untersuchung am Montag soll Klarheit bringen. Nicht mit dabei war Lena Degenhardt, die nach Problemen mit der Patellasehne individuell trainierte und im Pokal geschont wurde. „Es ist schon viel besser geworden“, hofft Rott, dass sie bald wieder auf ihre Rückraumspielerin bauen kann. Am Mittwoch geht es nach Dortmund, am Samstag steht das EHF-Pokalspiel gegen Kopenhagen an.

Zum Spielverlauf, der so einseitig war, wie man es bei der Konstellation Fünftligist gegen Erstligist auch erwarten kann: Sieben Tore hatten die TusSies bereits erzielt, bevor die Gastgeberinnen in ihrem Spiel des Jahres zum ersten Mal trafen (12.). Zwei weitere Treffer waren ihnen bis zum Pausenpfiff vergönnt, der beim 3:26 ertönte.

Die zweite Hälfte lief toretechnisch fast identisch. Wichtig aus TuS-Sicht war Treffer Nummer 40. Kann gut sein, dass Svenja Hübner ihren Kameradinnen etwas spendieren muss (4:40, 49.). Delaila Amega könnte sich beteiligen, weil sicher auch das 50. Tor „prämiert“ werden kann.

Eifrigste Goalgetterin seitens der Metzingerinnen war Simone Petersen. Neun Mal traf die Dänin aus dem Feld und verwandelte auch den einzigen Siebenmeter, der ihrem Team in einer sehr fairen Partie zugesprochen wurde. Bo van Wetering konnte auf der Heimfahrt nach sechs Treffern ihren Geburtstag feiern und sicher hat man dann auch noch ein Gläschen Mineralwasser auf Geschäftsführer und Manager Ferenc Rott getrunken.

Auslosung am Mittwoch

Die dritte Runde im DHB-Pokal wird am Mittwoch, 9. Oktober, nach der Bundesligapartie zwischen der HSG Blomberg-Lippe und dem TSV Bayer 04 Leverkusen ausgelost. Gespielt wird das Achtelfinale am Wochenende,  2. und 3. November.

HSG Neudorf/Döbeln: Ehrenberg, Eichhorn – Sickert, Reiche (1), Eisold, Faulhaber, Laudel, Burkhardt (1), Tag (2), Reichenbach (1), Böhme (2), Richter, Röthig, Claassen, Pohl,  Stiller
TuS Metzingen: Kohorst, Roth – Zapf (6), Janiszewska (4), Amega (6), van Wetering (6), Petersen (10/1), Kovacs (3), Weigel, Niederwieser (6), Hartstock (2), Hübner (3), Haggerty (3), Korsos (4)
Siebenmeter: 1/0 Faulhaber scheitert – 1/1
Zeitstrafen: Röthig (2), Hartstock
Schiedsrichter: Jennifer Eckert, Maria Ludwig
Zuschauer: 653

Wolfgang Seitz
Sportredakteur der SWP