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Die TusSies stürmen ins Viertelfinale

Im Achtelfinale des DHB-Pokals hat die TuS Metzingen die Hürde in Buxtehude eindrucksvoll genommen, gewann nach 14:6-Pausenführung mit 26:19.

Es war eine eindrucksvolle Vorstellung der TusSies in Buxtehude. Mit einem so deutlichen Sieg konnte man im Vorfeld sicher nicht rechnen, galt es doch noch, das Ausscheiden im EHF-Pokal zu verkraften. Vielleicht hat aber gerade das im hohen Norden die pinken Kräfte freigesetzt.
Schon nach fünf Minuten ließ sich eine Tendenz ausmachen. Tamara Haggerty, Patricia Kovacs und Anika Niederwieser hatten für die TuS Metzingen getroffen, für Buxtehude noch gar niemand. Die Gastgeberinnen taten sich auch in der Folge sehr schwer, das Runde ins Eckige zu bugsieren. „Die erste Halbzeit war im Angriff komplett inakzeptabel“, fasste BSV-Trainer Dirk Leun zusammen. Die TuS-Abwehr war gut, Madita Kohorst im Tor sehr gut, der Buxtehuder Angriff ganz schwach.

Folgenlose Flaute

So konnte sich die TuS durchaus eine sechsminütige Torflaute erlauben, führte nach Petersen-Siebenmeter (25.) trotzdem noch mit 11:3, nahm ein 14:6 mit in die Kabine. Kurz vor dem Pfiff musste Buxtehudes Abwehrchefin Fredericke Gubernatis noch mit Rot runter, weil sie Lena Degenhardt bei deren Treffer zum 14:6 gestoßen hatte. Sicher eine harte Entscheidung, komischerweise funktionierte danach die BSV-Defensive aber besser.
Die 5:1-Formation brachte die TusSies etwas aus dem Konzept, zudem schlichen sich auch Fehler ein, die man im ersten Abschnitt noch nicht gesehen hatte. Anika Niederwieser hatte in der 35. Minute noch auf 17:7 für die Pink Ladies gestellt, das 13:19 zehn Minuten später war dann eine Art Ansage, zwei Petersen-Siebenmeter sorgten aber wieder für Ruhe in der „Hölle Nord“. Abgesehen natürlich von den mitgereisten TuS-Fans, deren Ausflug sich durchaus gelohnt hat.
Die Gastgeber kamen noch einmal von 16:24 (50.) auf 19:24 (54.) heran, ehe Kovacs und Petersen den Deckel drauf setzten. „Über weite Strecken haben wir alles richtig gemacht, haben sehr gut angefangen, sind in der Abwehr top gestanden“, sagte Manager Ferenc Rott, der die Teamleistung in den Vordergrund stellte, dennoch ein bisschen ins Detail ging. „Madita Kohorst hatte eine sehr gute Anfangsphase, hat mit ihren Paraden Buxtehude früh den Zahn gezogen. Anika Niederwieser war in Abwehr und Angriff gleichermaßen stark, Patricia Kovacs brachte im Angriff Struktur rein und Tamara Haggerty war einmal mehr in der Defensive eine Bank, hat zudem fast alle Chancen rein gemacht und Siebenmeter herausgeholt“, ließ sich Rott entlocken.
Er konnte auch damit leben, dass im zweiten Spielabschnitt nicht mehr alles reibungslos klappte. Der gesamte Kader bekam Spielpraxis, es wurde viel gewechselt, auch Marija Obradovic durfte nach ihrer Verletzungspause kurz ran. Der Sieg geriet nie in Gefahr, und nur das zählt bekanntlich im Pokal.
Ein paar Sachen gilt es noch zu verbessern, so kamen die wackeren Buxtehuder Mädels im zweiten Abschnitt oft an den Kreis durch. Das blieb Trainerin Edina Rott nicht verborgen, die aber nicht groß herummäkeln wollte: „Wir haben eine sehr gute Leistung gezeigt. Gegen die 6:0-Deckung haben wir gute Lösungen gefunden. Gegen die offensive Abwehr von Buxtehude hatten wir Probleme. Aber wir haben deutlich geführt und sind sicher gestanden. Wir sind verdient weiter. Das war uns wichtig.“

Auslosung am 10. November
Das Viertelfinale ist erreicht, es wird am  Sonntag, 10. November, im Rahmen der Erstligapartie Buxtehuder SV gegen Neckarsulmer Sport-Union (Anwurf 15 Uhr) ausgelost.

Buxtehuder SV: Ludwig, Filter – Luschnat (2), Fischer (1), Düvel (3), Haurum, Dölle (3), Scherer, Gubernatis (1), Schirmer (1), Antl, Schneider (4), Golla (1), Prior (3/2)
TuS Metzingen: Kohorst, Roth – Zapf (3/2), Janiszewska, Amega, Quist, van Wetering (1), Petersen (4/4), Kovacs (4), Degenhardt (1), Niederwieser (6), Weigel (2), Hübner, Obradovic, Haggerty (4), Korsos (1)
Siebenmeter: 3/2 (Prior scheitert) – 7/6 (Zapf scheitert)
Rote Karte: Gubernatis (BSV, 30.)
Zeitstrafen: Prior – Quist, Haggerty, Korsos (2)
Schiedsrichter: Steven Heine, Sascha Standke
Zuschauer: 610

Wolfgang Seitz
Sportredakteur der SWP