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Bundesligist TuS Metzingen gastiert nach dem Weihnachtsspiel gegen den FSV Mainz 05 am Sonntag (16.30 Uhr) beim VfL Oldenburg.

Für Cara Hartstock ist es das zweite spezielle Spiel in Folge. Gegen Mainz spielte sie zum ersten Mal gegen ihre Schwester Sophie, jetzt steht eine Heimkehr an (Sonntag, 16.30 Uhr). „Nach zuvor fünf Jahren in Oldenburg, komme ich zum ersten Mal als Gegnerin in die Halle“, so die Kreisläuferin der TuS Metzingen. Sie weiß, dass das Publikum dort sehr aktiv ist, zudem zahlreich erscheint. Die Stimmung ist immer sehr gut, ganz egal, wie der VfL positioniert ist. Mit den Top Fünf haben die Oldenburgerinnen in dieser Saison nichts zu tun, trotzdem wäre es fatal, den Gegner zu unterschätzen. Das 25:25 am fünften Spieltag gegen den amtierenden Meister, die SG BBM Bietigheim, sollte Warnung genug sein. „Wenn sie merken, dass etwas geht, lassen sie nicht mehr locker“, weiß TuS-Trainerin Edina Rott.

Gefasst machen muss man sich auf einiges.

Trainer Niels Bötel hat für den Gegner immer wieder interessante Aufgabenstellungen. Das ist auch Edina Rott bewusst, die nicht zu viel von ihrer taktischen Marschroute verraten will, ganz sicher ihre Mädels aber darauf vorbereiten wird, dass man es mit einer offensiven Abwehr zu tun bekommt, die normalerweise im 6:0-Verbund agiert, ganz schnell aber auch auf 3:3 wechseln kann. Die TusSies selbst dürfen sich in der Defensive auf drei Kreisläuferinnen freuen, die gleichzeitig (!) die Nahwurfzone beackern, flankiert werden von vier Spielerinnen im Rückraum. Ferner kann Keeperin Julia Renner an einem guten Tag für viel Frust beim Gegner sorgen.

Das ist auch ein Hobby von Madita Kohorst, früher Oldenburg, jetzt Metzingen. Sie fiebert der Partie in der alten Heimat  entgegen und will sich dort natürlich von ihrer besten Seite präsentieren, hat aber auch am zweiten Weihnachtstag wieder betont, dass eine Torhüterin sehr auf ihre Abwehr angewiesen ist, erst glänzen kann, wenn die nötige Vorarbeit geleistet wird.
Das sieht auch ihre Trainerin so. Edina Rott plant ein Spiel immer aus der Abwehr heraus, hat bei ihrem breiten Kader alle Optionen, dezidiert auf den jeweiligen Gegner einzugehen. Lena Degenhardt fehlt wegen Problemen mit der Patellasehne weiterhin, ansonsten sind alle an Bord. Dorina Korsos konnte gegen Mainz schon wieder wirbeln, hat nach ihrer Bänderverletzung im Sprunggelenk ein ganz einfaches Rezept verraten: „Im Spiel denke ich nicht an den Schmerz, erst danach wieder.“ Auch andere Rekonvaleszentinnen präsentierten sich recht umtriebig. Marija Obradovic zeigte sich durchsetzungsstark, Delaila Amega ist auf dem Weg zurück zu alter Stärke, hat allerdings noch kaum mit dem Team trainiert.

Mit dem Training ist es dieser Tage eh so eine Sache. Am Freitag wurde bei der TuS dosiert gearbeitet, Samstag wird wieder geübt – dann nach Oldenburg gereist. 12:4 Punkte bringen die Pink Ladies mit, 5:9 wurden für Oldenburg vor dem Spiel in Bensheim am Freitagabend notiert. Man könnte daraus eine Favoritenrolle ableiten – das hat bei der TuS aber niemand getan. Vielmehr war allgemeiner Tenor, dass nach dem 32:14-Sieg gegen Mainz nun ein viel stärkerer Gegner wartet. Darauf stellt man sich ein.

Wolfgang Seitz
Sportredakteur der SWP