Eine Niederlage, die Mut macht
Die TUSSIES Metzingen starten mit einer 32:28-Auswärtsniederlage beim Tabellenzweiten aus Dortmund ins Playoff-Viertelfinale. Vor allem die Leistung in der ersten Halbzeit lässt jedoch auf einen Heimsieg – und damit auf ein Entscheidungsspiel – hoffen.
Dortmund. In den letzten Ligaspielen konnte man den TUSSIES teilweise fehlende Einsatzbereitschaft ankreiden. Ein anderes Gesicht zeigte das Team von Miriam Hirsch jedoch vor zahlreich mitgereisten Fans in der Halle Wellinghofen.
Mit einer offensiven 5:1-Abwehr gelangen in der Anfangsphase einige Ballgewinne, die zu schnellen Toren führten. 0:4 stand es nach sechs Minuten, und der BVB tat sich sichtlich schwer, in diese Partie zu finden. Das lag auch an einer sehr gut aufgelegten Lea Schüpbach, die direkt mit einigen Paraden in die Partie startete.
Mit viel Willen kämpften sich die Schwarz-Gelben zurück und konnten immer wieder bis auf ein Tor Rückstand verkürzen. Metzingen blieb jedoch über den Kreis stets gefährlich – egal ob Behnke oder Hübner: Eine war immer anspielbar. So konnte der kleine Vorsprung fast bis zur Pause verteidigt werden. Erst 30 Sekunden vor dem Pausenpfiff gelang Lena Deganhardt der Ausgleich zum 14:14.
Weltmeisterin dreht auf
Nach der Pause wirkte vor allem BVB-Torfrau und Weltmeisterin Tess Lieder wie ausgewechselt. Mehrere sehr gute Möglichkeiten, darunter auch ein Siebenmeter, konnte die Niederländerin entschärfen und ermöglichte so ihrem Team, sich mit drei Toren abzusetzen (20:17).
Miriam Hirsch reagierte, wechselte ebenfalls im Tor, und Marie Weiß gelangen direkt zwei Paraden. Vorne war es nun vor allem Verena Oßwald, die entweder selbst treffsicher abschloss oder mit guten Zuspielen glänzte. Bis zur 48. Minute konnte der Rückstand bei drei Toren gehalten werden, danach schaltete der BVB noch einmal einen Gang höher – und die TUSSIES scheiterten weiterhin zu oft an der BVB-Torfrau. Gleichzeitig gelang in der Defensive immer weniger, sodass der Rückstand zwischenzeitlich auf sieben Tore anwuchs (29:22).
Am Ende konnten die Pink Ladies den Rückstand noch etwas verkürzen, doch das Torverhältnis hat in den Playoffs keine Relevanz. Die 32:28-Niederlage bedeutet, dass die TUSSIES das zweite Spiel am 26.04. um 19:30 Uhr in der Öschhalle gewinnen müssen, um ein Entscheidungsspiel in Dortmund zu erzwingen. Dass dies gelingen kann, hat zum einen die erste Halbzeit gezeigt – und zum anderen gibt es den Öschhalle mit den eignen Fans den gewissen X-Faktor.
Zusätzlich hofft man im pinken Lager auf die Rückkehr von Jana Scheib für dieses Do-or-Die-Spiel.
So zeigte sich auch Kapitänin Julia Behnke trotz der Niederlage angriffslustig:
„In erster Linie war das Spiel heute Werbung für den Frauenhandball. Beide Teams haben auf hohem Niveau agiert, wir haben aber in der zweiten Halbzeit zu viele Großchancen ausgelassen.
Ich glaube, das hat heute den Unterschied ausgemacht. Zum Glück können wir das nächste Woche direkt korrigieren und mit unseren Fans im Rücken die Serie ausgleichen.“
Ähnliche Worte fand auch Trainerin Miriam Hirsch: „Mit der Abwehrleistung in der ersten Halbzeit bin ich sehr zufrieden, das Team hat heute wieder sehr aggressiv gespielt und alles reingehauen. Nach der Pause machen wir uns dann in einigen Situation das Leben selbst schwer. Sei es durch einfach Abspielfehler oder aber die vielen ungenutzten freien Torchancen. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir uns jetzt 12 Stunden ärgern können, doch dann freuen wir uns auf das Heimspiel in der Öschhalle und auf die Chance die Serie auszugleichen – wir glauben auf jeden Fall dran.“
Beim kommenden Heimspiel werden außerdem die Spielerinnen verabschiedet, die den Verein nach der Saison verlassen. Es könnte zudem das letzte Heimspiel dieser Saison – und damit das letzte Spiel in der Öschhalle vor dem Umzug nach Tübingen – sein.
Endergebnis: Borussia Dortmund – TuS Metzingen 32:28 (14:14)
Borussia Dortmund: Lieder (1), Muth (beide Tor) – Abbingh (1), Campos Costa (7/1), Kusian, Antl (2), Degenhardt (4), van Maurik, Langer (8), Lassource (1/1), Sasaki, Husebo, Vollebregt (2), Egeling (1), Heimann, Bleckmann (5)
TUSSIES: Weiss, Schüpbach (beide Tor) – Kalmbach (2), van Vliet (1), Stumpf, Tröster (3), Klein (3), Franz (4/2), Goldammer, Johansson (1), Erlingsdottir, Osswald (6), Hübner (3), Behnke (5)
Siebenmeter: 2/4 – 2/3
Zeitstrafen: Abbingh – keine
Trainer: Henk Groener – Miriam Hirsch Schiedsrichter: Jannik Otto und Raphael Piper Zuschauer: 909