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Trotzreaktion muss her

In der Bundesliga gastiert die TuS Metzingen am Samstag (18 Uhr) bei den Kurpfalz Bären, dem Aufsteiger aus Ketsch.

Es ist vielleicht ganz gut, dass die TusSies nach der ziemlich unerwarteten 27:29-Niederlage am Mittwoch gegen die HSG Blomberg-Lippe gleich wieder ran müssen, sich gar nicht lange mit dem beschäftigen können, was alles schief gelaufen ist. Freilich muss es Trainerin Edina Rott ansprechen, die die erste Halbzeit gar als „schockierend“ bezeichnete.

„Die Abwehr war langsam, nicht aggressiv. Es gab überall Lücken und alles war drin“, so Edina Rott. Egal wer versuchte, sich den Blomberger Angriffen entgegen zu stellen – es gab keinen Zugriff. Dass sich dann im Spiel nach vorne auch noch Fehler einschlichen, ist bei einer so jungen Mannschaft fast logisch. Man wollte zu schnell zu viel. „Da müssen wir noch lernen, den Druck positiv zu nehmen“, so Rott. Ihre Mädels zeigten sich von der vollen Halle schon ziemlich beeindruckt.
Allerdings, und das ist die gute Nachricht, nur eine Halbzeit lang. Danach war alles besser, hinten und vorne. Am Ende allerdings noch nicht gut genug, weil sich Blomberg von der Aufholjagd der TusSies nur kurz verunsichern ließ, um dann wieder aus dem Rückraum Lücken in den pinken Abwehrverbund zu reißen – und mit fast erschreckender Präzision zu treffen.

Klar, was Edina Rott nun in Ketsch erwartet. „Von Anfang an so spielen wie in der zweiten Halbzeit am Mittwoch, das aber über 60 Minuten durchziehen. Ferner erwarte ich von vielen Spielerinnen eine klare Leistungssteigerung.“ Eine Trotzreaktion will die Trainerin sehen. Die Welt geht sicher nicht unter, mit Niederlagen muss man rechnen – jene am Mittwoch war aber nicht wirklich eingeplant.
Dass Maren Weigel nach ihrem Muskelriss wieder dabei war, ist sehr positiv, dass sie fast durchspielen musste nach langer Pause war weniger toll. Es ist Linderung in Sicht, weil bis zum Samstag die Spielberechtigungen für Katarzyna Janiszewska und Dorina Korsos vorliegen müssten (siehe auch Einwurf). „Vor allem Dorina hat gefehlt. Sie hätte in der Abwehr Akzente setzen können“, weiß Edina Rott. Der kurzfristige Ausfall des Duos habe das Team schon sehr beschäftigt.

Nun sucht man also am Samstag zu Rehabilitationszwecken die Kurpfalz Bären auf. „Die haben als Aufsteiger nichts zu verlieren, haben zum Auftakt in Bensheim eine gute erste Halbzeit gespielt. Gefasst machen müssen wir uns auf zwei Abwehrformationen, eine offensive und eine defensive, beide Male agieren sie recht aggressiv“, weiß Edina Rott. Ihre Mannschaft kann sicher damit umgehen, wenn die richtigen Schlüsse aus dem Blomberg-Spiel gezogen werden. Vor allem in hinteren Regionen.

Wolfgang Seitz
Sportredakteur der SWP