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Im Viertelfinale des DHB-Pokals gastiert die TuS Metzingen am Samstag (19 Uhr) beim TV Nellingen.

Dort, wo kurz nach Weihnachten alles begonnen hat, ist die TuS Metzingen am Samstag (19 Uhr) wieder gefordert. Beim TV Nellingen geht es nicht nur darum, den Weg aus der Krise zu finden, die nach den Niederlagen gegen Göppingen und in Bensheim nicht wegzudiskutieren ist. Vielmehr ist es ein Spiel, das für den weiteren Saisonverlauf von entscheidender Bedeutung ist. Wenn die TusSies beim TV Nellingen gewinnen, können sie sich auf die erneute Teilnahme am Pokal-Final-Four freuen, haben ein Ziel, auf das sich trefflich hinarbeiten lässt. Wenn nicht, dann wäre, wie es Manager Ferenc Rott schon am Sonntag drastisch formuliert hat, „die ganze Saison im A…..“

Das Aus im EHF-Pokal gegen Höör kam schon überraschend, die Niederlagen gegen Göppingen und Bensheim auch. Mit 14:6 Punkten hat man in der Bundesliga viel von der guten Ausgangsposition eingebüßt, konnte nicht von der überraschenden Niederlage des Thüringer HC in Bad Wildungen profitieren, der sich damit auch die ersten Flecken auf seiner weißen Weste geholt hat. Was wiederum zeigt, dass die Liga unberechenbar ist, noch einiges passieren kann, zumal die Vorrunde nicht einmal annähernd abgeschlossen ist.
Was erwartet die TuS in Nellingen? Zumindest ein Gegner, der ungeachtet der Tatsache, dass er mit 3:17 Punkten Vorletzter ist, die einmalige Chance ergreifen will, sich mit einem Sieg gegen die TusSies für das Final Four an Pfingsten in der Porsche-Arena zu qualifizieren. Hoffnung schöpft man beim TVN sicher aus der 31:35-Niederlage, die man am 27. Dezember gegen die TuS Metzingen kassierte. Die führte damals nach 49 Minuten mit 29:21, offerierte dann gegen Ende aber recht freigiebig Möglichkeiten zur Ergebniskosmetik. Hinten war man nicht mehr konzentriert – vorne auch nicht.
Apropos Schlussphase. „Ein 0:5 in den letzten vier Minuten. Das ist eine Katastrophe“, blickt TuS-Trainer René Hamann-Boeriths noch immer fassungslos auf das Spiel in Bensheim zurück. Super gespielt habe seine Mannschaft dort sicher nicht, es gab aber lange keinen Grund, etwas anderes als einen Auswärtssieg in Erwägung zu ziehen. Man hat bei der TuS viel gesprochen über die Angelegenheit, alles analysiert – und sich mächtig geärgert. „Bensheim ist abgehakt, wir haben die Woche über sehr gut trainiert, gehen nun mit Lust, Energie und Ehrgeiz in das Pokalspiel“, sagt Hamann-Boeriths. Die Mannschaft glaube an sich, versichert der Trainer: „Wir müssen nur das spielen, was wir können“. Das ist, man darf es nicht vergessen, eine ganze Menge.
Zuletzt hat der TuS-Coach in der Abwehr die Aggressivität vermisst, sieht sein Team aber auf einem guten Weg, das wiederzuerlangen, was prägend für das Spiel der TusSies ist. Und aus einer guten Abwehr geht es dann zügig nach vorne – wo es einen weiteren Problemherd zu beheben gilt. „Wir müssen unsere Chancen reinmachen. Zwölf Hundertprozentige haben wir in Bensheim vergeben, dann wird es natürlich schwierig“, weist René Hamann-Boeriths auf eine weitere Baustelle hin. Um die hat man sich natürlich auch gekümmert. Wenn man dann alles wieder richtig zusammenfügt, steht dem erhofften Pokalsieg und damit der Wende nach trüben Wochen nichts im Wege.

Ein Duo ist fraglich

Die am Knöchel verletzte Monika Kobylinska hat nach ihrer Knöchelverletzung am Mittwoch wieder einen Trainingsversuch unternommen. Ihr Trainer hofft, dass er am Samstag auf die Rückraumspielerin zurückgreifen kann. Wegen eines grippalen Infekts musste unter der Woche Torhüterin Jasmina Jankovic pausieren. Auch sie wird in Nellingen dringend gebraucht.

Wolfgang Seitz
Sportredakteur der SWP