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Bundesligist TuS Metzingen empfängt am Mittwoch (20 Uhr, Öschhalle) die HSG Blomberg-Lippe, den Ex-Verein von Trainer André Fuhr.

Es ist ein ganz besonderes Spiel – in vielerlei Hinsicht. Zum einen steht der letzte Spieltag der Hinrunde an. Die TuS Metzingen schleppt allerdings noch die Hängepartie gegen den Buxtehuder SV in den März mit. Stimmt in ihrem Fall also nicht ganz. Trotzdem ist die Partie gegen die HSG Blomberg-Lippe eminent wichtig. Nach vier Niederlagen in Serie muss man zurück in die Spur des Erfolges, die zuvor mit 15 Siegen hintereinander einer pinken Einbahnstraße glich. Und dann ist da eben der Gegner, der 16 Jahre lang auf die Kommandos von André Fuhr hörte. Der hat jetzt in Metzingen das sportliche Sagen.

„Zu Beginn war es schon komisch. Wenn ich ein Spiel von Blomberg gesehen habe, habe ich mich immer gewundert, dass ich nicht auf der Bank saß“, sagt Fuhr. Das hat sich mittlerweile gelegt. Er freut sich auf das Wiedersehen mit vielen Spielerinnen und Wegbegleitern. Zeit für Sentimentalitäten hat er aber nicht. „Wir brauchen einen Sieg, um den Anschluss nach oben zu halten. Gegen ein Team aus dem Mittelfeld sind wir natürlich Favorit, müssen gegen Blomberg aber konzentrierter und kämpferischer auftreten als zuletzt“, so der Metzinger Coach.

Gemeint ist damit hauptsächlich das EHF-Cup-Spiel vom Samstag gegen die Däninnen von Herning-Ikast – dort speziell die erste Halbzeit. „Wir dürfen uns zu Hause nicht so präsentieren. Ich habe es zunächst alleine analysiert, dann zusammen mit der Mannschaft. Ich hoffe, dass wir die richtigen Lehren daraus ziehen“, so der Trainer. Eine der Lehren ist, dass man sich ohne gewonnen Zweikampf schwertut, im Handball zu gewinnen. Der Lerneffekt setze im übrigen unmittelbar nach dem Seitenwechsel ein. Halbzeit zwei lief bedeutend besser. „Das Positive müssen wir mitnehmen“, hat Marlene Zapf gesagt. Und das war eben die zweite Hälfte.

60 Minuten beste Leistung

Patricia Kovacs, zu Gast bei der Pressekonferenz am Dienstag, war froh, dass die Chance zur Wiedergutmachung schon ein paar Tage später kommt. Und dann ausgerechnet gegen einen speziellen Gegner. „Da müssen wir André unterstützen  – und das werden wir auch. Konzentriert über 60 Minuten unsere beste Leistung abrufen.“

„Wir werden gut vorbereitet sein“, verspricht der TuS-Trainer. Den Gegner kennt er bestens, weil sich bei Blomberg gegenüber der Vorsaison noch nicht allzuviel verändert hat. Alicia Stolle ist gegangen, die Nationalspielerin wechselte zum Thüringer HC. Zweifellos eine enorme Schwächung. Ansonsten blieb die Mannschaft zusammen, die als kampfstark und variabel gilt. Silje Brons Petersen, Tessa van Zijl und Gisa Klaunig sorgen im Rückraum für viel Betrieb, am Kreis ist Laura Rüffieux mit allen Wassern gewaschen. Celine Michielsen auch, die bis 2017 für die TusSies spielte.

Aber das ist, wie gesagt, alles nicht neu für Fuhr, der seinen Mädels noch einiges mit auf den Weg gibt. „Wir sind in der Pflicht, Leistung zu bringen. Da muss man alles andere ausblenden. Egal ob Vertragsgespräche anstehen oder man nach den strapaziösen Wochen nun merkt, dass der Kader knapp ist. Die zwei Punkte wollen wir vor allem als Wiedergutmachung für den Samstag holen.“

Wolfgang Seitz

Sportredakteur SWP