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Frauenhandball-Bundesligist TuS Metzingen empfängt zum ersten Spieltag der Rückrunde die Neckarsulmer Sportunion (Samstag, 19.30 Uhr).

Es ist das dritte Aufeinandertreffen in dieser Saison. Am ersten Spieltag siegte die TuS Metzingen bei der Neckarsulmer Sportunion mit 36:24 – nach 15:17-Rückstand zur Pause. Im Pokal gab es dann gar keine Diskussionen. Die TusSies kegelten den Gegner mit 45:25 aus dem Wettbewerb. Klare Sache also auch bei der dritten Auflage? Damit darf man TuS-Trainer René Hamann-Boeriths gar nicht kommen. „Natürlich sind wir Favorit, müssen aber jede Sekunde so gut wie möglich spielen“, sagt Hamann-Boeriths.

Wieder vereint

Zuletzt fühlte sich der Däne ein bisschen einsam – und hat sich trotzdem gefreut. Isabell Roch, Julia Behnke, Marlene Zapf, Shenia Minevskaja. Ina Großmann und Maren Weigel weilten bei einem Nationalmannschaftslehrgang. „Ich bin stolz. Das zeigt, dass wir als Verein viele gute Dinge machen“, so der TuS-Coach. Jetzt sind seine Mädels wieder da und das freut ihn auch. Annika Ingenpaß, die am Donnerstag bei der Pressekonferenz am Start war, ebenfalls: „Das waren schon intensive Einheiten. Viel Wurftraining, Tempo-Gegenstöße, eins gegen eins, zwei gegen zwei. Jetzt bin ich aber froh, dass es wieder als Team weitergeht.“

Immer 100 Prozent

Als solches muss man erst wieder zusammenfinden, wobei das nicht lange dauern wird. Die Spiele in Buxtehude und Ludwigsburg sind noch nicht zu lange her. Beide gut, gegen Bietigheim hat dann nur das Ergebnis nicht gestimmt. Der schnelle Abgang von Anna Loerper hat gewisse Turbulenzen verursacht. „Das war eine schwierige Zeit. Wir haben als Team aber gut herausgefunden“, blickt Annika Ingenpaß zurück – und voraus: „Neckarsulm darf natürlich nicht unterschätzt werden, wir müssen mit 100 Prozent ins Spiel gehen.“

Abwechslungsreich war es auch bei der Neckarsulmer Sportunion in den vergangenen Tagen und Wochen. Trainer Emir Hadzimuhamedovic, der sieben Jahre lang die Kommandos gab, ist seit vergangener Woche „nur“ noch Sportlicher Leiter. Neue Impulse soll Annamaria Ilyes bringen, die das Traineramt übernommen hat. Beide haben eine TuS-Vergangenheit. Mette Gravholt musste aus persönlichen Gründen zurück nach Dänemark, hinterlässt eine Lücke am Kreis. Der Vertrag mit Isabel Tissekker wurde aufgelöst, Mia Marie Tarp Møldrup hat sich nach der Verletzung von Alla Vojtiskova den Audi-Städtern angeschlossen. Vor ihr warnt René Hamann-Boeriths, seine Landsfrau könne im Rückraum einiges bewegen.

Trotzdem geht seine Mannschaft favorisiert ins Spiel. Ziel ist es, sich unter den besten drei Teams in Deutschland zu halten. Der Abstand auf Platz zwei, zu Bietigheim, beträgt vier Punkte. „Wir träumen immer, vielleicht können wir sogar noch ein bisschen Druck auf Bietigheim und Thüringen ausüben“, so der TuS-Coach. Der Fokus liegt aber auf der Partie vom Samstag: „Los geht’s, Bremse lösen und nicht zu viel nachdenken“, gibt Hamann-Boeriths die Richtung vor.

Katharina Beddies ist nach ihrer Krankheit wieder einsatzbereit, Delaila Amega auch, wobei noch eine Kleinigkeit zu 100 Prozent fehlt. Monika Kobylinska trainiert mit, nach ihrer Knöchelverletzung wird es nach Lage der Dinge am Samstag aber noch nicht für einen Einsatz reichen.

 
Wolfgang Seitz
Sportredakteur der SWP