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Frauenhandball In der zweiten Runde des DHB-Pokals gastiert die TuS Metzingen bei der Neckarsulmer Sport-Union (Freitag, 19.30 Uhr).

Da war doch was, ist noch gar nicht lange her. Die TusSies gastierten im ersten Spiel der laufenden Saison in Neckarsulm und feierten dort einen fulminanten 36:24-Erfolg. Alles gut könnte man meinen, wäre da nicht die erste Spielhälfte gewesen. „Unsere Stärke ist eine aggressive Abwehr. Warum wir das in der ersten Halbzeit nicht gemacht haben, weiß ich bis heute nicht“, rätselt TuS-Trainer René Hamann-Boeriths auch noch Wochen später.

Fast ohne Körperkontakt agierten seine Mädels, handelten sich deshalb bis zum Pausenpfiff einen 15:17-Rückstand ein. Als man dann im Abwehr-Modus war, wurde der Gegner aus der eigenen Halle gespült.

Jetzt trifft man sich also in Sachen Pokal an selber Stelle wieder. Und genau aus den angesprochenen ersten 30 Minuten resultiert der Respekt, den der TuS-Coach dem Gegner zollt. „Wir müssen dort ein sehr gutes Spiel liefern, müssen uns richtig anstrengen, weil die Stimmung im Pokal immer sehr speziell ist“, sagt Hamann-Boeriths. Das Ziel, das er mit seinen TusSies im DHB-Pokal verfolgt, verrät er dann auch noch: Das Final Four dürfte es schon sein. Und auf dem Weg dorthin steht die erste hohe Hürde eben in Neckarsulm.

Es trifft der Tabellenführer der Bundesliga auf das Schlusslicht. Damit ist die TuS Metzingen natürlich als Favorit ausgemacht. Man sollte aber nicht vergessen, dass Neckarsulms 0:6 Punkte sicher nicht das widerspiegeln, was die Mannschaft kann. Das weiß man bei den Pink Ladies, deshalb werden sie den nötigen Respekt aufbringen – ganz wie ihr Trainer.

Schnelle Umstellung

Vergangene Woche wurde sehr viel individuell gearbeitet, weil viele TusSies in Sachen Nationalmanschaft unterwegs waren. Das wichtigste im Nachhinein ist, dass alle gesund zurückgekommen sind – zumindest war dem Trainer bis Mittwochnachmittag nichts anderes bekannt. Dass zum Abschluss vier Kantersiege vermeldet wurden, bei denen 14 pinke Tore mit einflossen, hat ihn gefreut. Zum Beispiel hat Youngster Delaila Amega ihre ersten Treffer für die niederländische Nationalmannschaft bejubelt. Feine Sache, aber nun gilt die ganze Konzentration dem Pokal. Wenige Einheiten blieben, um das komplette Team einzustimmen. „Das ist kein Problem, das geht ganz schnell. Hungrige Spielerinnen kehren aus ihren Nationalmannschaften zurück, haben dort auf sehr hohem Level gespielt. Das wollen sie nun beibehalten“, verspricht René Hamann-Boeriths.

Schnell ist sowieso ein gutes Stichwort für das Spiel, das die TusSies auzeichnet. In rasendem Tempo werden die Gegenstöße vorgetragen, die schnelle Mitte hat ihren Namen wahrlich verdient. Alles basiert aber auf der Deckung. Und die arbeitet in dieser Saison bisher ganz einfach exzellent. Abzüglich jener ersten Halbzeit in Neckarsulm eben. Das ist Mahnung und Ansporn zugleich, entsprechende Vorkehrungen zu treffen, dass ähnliches nicht noch einmal passiert.

 

Wolfgang Seitz Sportredakteur