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Frauenhandball, Bundesliga Die TuS Metzingen empfängt am Samstag (20 Uhr) in der Porsche-Arena Frisch Auf Göppingen.

Das wird ein richtiges Handballfest. Die TuS Metzingen empfängt am Samstag (20 Uhr) den Nachbarn Frisch Auf Göppingen. Und weil die Partie in Stuttgart ausgetragen wird, ist es strenggenommen für beide Mannschaften ein Heimspiel. Pinke und grün-weiße Fans werden die Porsche-Arena fluten. In Metzingen lief der Vorverkauf gut und unterm Hohenstaufen sind die Fans seit Mittwoch richtig heiß.  24:20 hat Frisch Auf in Leverkusen gewonnen, am vergangenen Samstag in einem Krimi 31:30 gegen Dortmund. Das Punktekonto ist ausgeglichen, man ist bereit für große Taten. Eine solche wäre natürlich, den TusSies im Derby etwas zu rauben.

Jasmina Jankovic, die einst vom Hohenstaufen ins Ermstal wechselte, kann die grün-weiße Begeisterung nachvollziehen, will aber selbstverständlich die Punkte in die pinke Tasche stecken. „Wir müssen eine starke Abwehr stellen, nicht so eine, wie sie am Mittwoch in der zweiten Halbzeit vor mir stand.  Vorne bringen wir es sicher hin. Ich will ganz easy zwei Punkte holen. Das wäre gut für Körper und Kopf“, hat die frischgebackene Bronzemedaillengewinnerin bei der WM ganz klare Vorstellungen. Und noch einmal die TuS-Keeperin: „Der Gegner hat derzeit fraglos einen Lauf. Den müssen wir brechen.“
Phänomenale Stimmung

„JJ“ freut sich auf die Partie gegen ihren Ex-Verein und auf die Porsche-Arena. „Es war im vergangenen Jahr gegen Nellingen gigantisch. Unsere Fans müssen wieder eine schöne, pinke Wand aufbauen. Zusammen mit dem grün-weißen Anhang wird die Stimmung in der Halle phänomenal.“

Auch für René Hamann-Boeriths ist es etwas besonders, obwohl er sich auf jedes Bundesligaspiel freut. „Wer so ein Event macht, hebt den Stellenwert des Frauenhandballs in Deutschland. Danke deshalb an Manager Ferenc Rott und seine Crew. Ich bin sehr froh, ein Teil dieses Vereins zu sein“, sagt der TuS-Trainer, der bei der Pressekonferenz auch noch auf das Spiel vom Mittwoch in Nellingen eingehen musste. „Wir haben zu viele Tore kassiert. Das war mit auch meine Schuld, weil ich die 5:1-Abwehr über einen längeren Zeitraum testen wollte. Das klappt eben nur unter Wettkampfbedingungen“, so Hamann-Boeriths. Gegen Frisch Auf Göppingen will er wieder eine bessere Abwehr sehen – zum Beispiel die bewährte 6:0.
Abwehr ist ein gutes Stichwort. Da sind die Göppingerinnen, im besonderen deren Trainer Aleksandar Knezevic, für Überraschungen bekannt. Sehr offensiv lässt er gerne verteidigen, nach vorne geht es in hohem Tempo. „Es kann ein richtig schönes Handballspiel werden“, sagt der TuS-Coach, dem natürlich daran liegt, dass es zu Gunsten der TusSies endet.
Die kamen ohne Blessuren aus dem Spiel in Nellingen heraus und werden nun präpariert für das, was am Samstag auf sie wartet. Man ist vorbereitet auf verschiedene Varianten einer offensiven Deckung, arbeite „mit verschiedenen Dingen“.
Jasmina Jankovic verweist in diesem Zusammenhang auf einen eingespielten Rückraum der Göppingerinnen, mit der überragenden Michaela Hrbkova und der durchsetzungsstarken  Prudence Kinlend. „Wir müssen wie gesagt eine stabile Abwehr stellen, das 1:1 unterbinden. Zudem ist Torhüterin Kristy Zimmermann derzeit sehr gut drauf.“
Es wird ein hartes Stück Arbeit vor großer Kulisse. „Am Ende ist nur der Sieg wichtig“, richtet die TuS-Keeperin den Blick aufs Wesentliche.

Der Vorverkauf für das Spiel der TuS Metzingen am Samstag (20 Uhr) in der Porsche-Arena gegen Frisch Auf Göppingen lief am Donnerstag ganz geschmeidiig weiter. 5150 wurden während der Pressekonferenz geschätzt. Am Abend waren es sicherlich mehr als 5200. Andersrum gerechnet: 1000 Tickets waren noch zu haben.
Ab Freitag läuft der Vorverkauf online nur noch über Easy Ticket Service. In der TuS-Geschäftsstelle sind ebenfalls Karten vorrätig, die Abendkasse wird auch noch gut bestückt sein – wobei dort zweierlei zu beachten ist: Bereits um 17.30 Uhr wird die Zweitliga-Partie der  FSG Waiblingen-Korb gegen den HCD Gröbenzell angepfiffen. Da gehen sicher einige Tickets über den Tisch. Dann ist im Filstal angesichts des Laufs der Frisch Auf-Frauen eine regelrechte Euphorie ausgebrochen. Von dort wird sich eine grün-weiße Karawane gen Bad Cannstatt aufmachen. Sich im Vorverkauf einzudecken, ist also sicherlich nicht verkehrt.

Wolfgang Seitz
Sportredakteur der SWP