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Ohne Glanz eine Runde weiter

 

Frauenhandball, EHF-Pokal Die TuS Metzingen gewinnt auch das Rückspiel in Blomberg, bekleckert sich beim 28:27-Sieg aber nicht mit Ruhm.

Nach dem 32:24-Sieg vergangene Woche war schon alles klar. Erwartungsgemäß hat die TuS Metzingen die nächste Runde im EHF-Pokal erreicht, siegte am Samstag bei der HSG Blomberg-Lippe mit 28:27 (13:12).

Allzu verständlich, dass die TusSies nicht mit allerletzter Konsequenz an die Aufgabe herangingen. Wenn man ein Polster von acht Toren im Rücken hat, kann schon einmal Gelassenheit aufkommen. Es ging ums Weiterkommen – und das hat man geschafft.

Es hatte nach einer Viertelstunde den Anschein, als könne die TuS die Angelegenheit klar gestalten. Isabell Roch hatte per Wurf ins leere Tor für das 5:7 gesorgt, Katharina Beddies in Unterzahl zum 5:8 getroffen. Dann stellte Andre Fuhr die HSG-Deckung auf 4:2 um, wobei sich die beiden vorgezogenen Kräfte intensiv um die Halbpositionen  kümmerten. Die Pink Ladies fanden den Schlüssel nicht, um diese Formation zu knachen. Es stand 8:8 (20.), die TuS lag nach einem Zapf-Gegenstoß (26.) 12:9 vorne, nahm dann aber nur eine 13:12-Führung mit in die Kabine.

Nationalspielerin Alicia Stolle war schon im ersten Abschnitt das Problem, blieb es im zweiten. Wenn sie im Rückraum hochstieg, klingelte es im TuS-Kasten. Auf der anderen Seite waren Marlene Zapf und Anna Loerper zielstrebig unterwegs, wussten nun, wie der Harakiri.Abwehr beizukommen war. Zapf hatte zum 12:15 getroffen (32.), 15:15 stand es drei Minuten später. Blomberg führte in der 21. Minute 21:20, ehe Anna  Loerper per Dreierpack die Sache wieder zurecht rückte.

Es blieb eng. Gut, dass Jasmina Jankovic kurz vor Feierabend einen Steenbakkers-Siebenmeter schnappte. Der 28:27-Sieg wurde eher verhalten gefeiert.

Anna  Loerper kommentierte die Partie wie folgt: „Blomberg hat sicherlich das beste Spiel von den drei Begegnungen gezeigt und uns vor allem durch die offensive Abwehr vor neue Aufgaben gestellt. Diese konnten wir in der zweiten Halbzeit aber viel besser lösen. Insgesamt freuen wir uns über das Weiterkommen im EHF-Cup und sind jetzt auf die Auslosung gespannt.“

Trainer René Hamann-Boeriths gab folgendes zu Protokoll: „Ich bin sehr froh, dass wir weiter im EHF-Pokal mit dabei sind. Es ist  wichtig für die Mannschaft und  den Verein weitergekommen zu sein. Auch wenn wir das Hinspiel deutlich gewonnen haben, wollten wir uns nicht auf dem Vorsprung ausruhen und auch das zweite Siel gewinnen. Gerade nach der Niederlage in Thüringen war das sehr wichtig. Blomberg hat uns immer wieder vor Aufgaben gestellt, doch wir waren  vorbereitet. Wir haben sicher nicht immer die beste Abwehr hingestellt, aber  die Mädels haben gekämpft und verdient gewonnen.“

So ist es und jetzt bereitet man sich in Metzingen auf eine weitere sehr wichtige Aufgabe vor. Am Samstag, 4. November, muss man im Achtelfinale des DHB-Pokals in Buxtehude ran. Eine Neuauflage des Finales 2017. Damals hatte Buxtehude die Nase vorne. Da gibt es also noch etwas zu reparieren. Buxtehude hat sich im übrigen am Samstag aus dem EHF-Cup verabschiedet. Nach dem 33:26-Sieg im Hinspiel gegen Vaci NKSE setzt es nun in Ungarn eine 22:29-Niederlage. Es griff die Auswärtstore-Regelung.

HSG Blomberg-Lippe gegen TuS Metzingen 27:28

HSG Blomberg-Lippe: Monz, Veith – Schnack, Rüffieux (2), Klaunig, Müller, van Zijl, Pichlmeier (4), Kordovska (2), Steenbakkers (3/2), L. Petersen (1), Stolle (10), Emidio Rodrigues, S. Petersen (5)
TuS Metzingen: Jankovic, Roch (1) – Zapf (7), Amega (1), Kobylinska (2), Loerper (9/2), Minevskaja (3/1), Ingenpaß, Großmann (1), Weigel, Obradovic (2), Beddies (2), Behnke
Siebenmeter: 3/2 (Steenbakkers scheitert) – 4/3 (Minevskaja scheitert)
Zeitstrafen: Rüffieux, Kordovska, S. Petersen – Behnke (2), Minevskaja, Loerper
Schiedsrichter: Said Bounouara, Khalid Sami (FRA)
Zuschauer: 660

Wolfgang Seitz
Sportredakteur der SWP