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Die Tür zur Gruppenphase ist sperrangelweit offen

Die TuS Metzingen gewinnt das Hinspiel in der dritten Runde des EHF-Cups bei DHK Banik Most (Tschechien) mit 28:19 (11:8).
Es kann nicht mehr viel passieren. Bei der TuS Metzingen muss man sich auf einen arbeitsreichen Jahresanfang einstellen, wenn in wenigen Wochen die gesamte Gruppenphase im EHF-Cup durchgepeitscht wird. Der erste Schritt zur endgültigen Qualifikation wurde am Sonntag in Most (Tschechien) gemacht – und es war ein großer. Nach einem 28:19-Sieg in der Fremde ist alles gerichtet fürs Rückspiel am kommenden Samstag (20 Uhr).

Trotz des deutlichen Ergebnisses kann man der TuS einen Vorwurf machen: Sie hat, im Gegensatz zu den letzten Spielen, in der Chancenverwertung etwas geschlampt. 64 Prozent  sind aber auch wieder kein ganz schlechter Wert, wenn man berücksichtigt, dass der Gastgeber gerade einmal auf 40 kam.

Die erste Spielhälfte war einigermaßen ausgeglichen. Die TuS Metzingen hatte nach Julia Behnkes 3:5 (9.) etliche Chancen sich abzusetzen, was nicht gelang, weil man zu hektisch den Abschluss suchte, beziehungsweise an Most-Keeperin Dominika Müllnerova hängen blieb. Selbiges wiederholte sich kurz vor der Pause. Julia Harsfalvi zeichnete schließlich für den 8:11-Halbzeitstand verantwortlich.

Harsfalvi-Dreierpack

Die schnelle Ungarin, einmal in Fahrt, legte bis zum 9:14 (33.) gleich noch drei Treffer nach. Es schien zu laufen, nach dem 16:16 (46.) konnte davon nicht mehr die Rede sein. Sechs Möglichkeiten wurden vergeben, neun Minuten lang trafen die TusSies gar nicht mehr. Spielführerin Julia Behnke nahm sich des Problems an, traf drei Mal in rascher Folge bis zum 18:20 (50.). Weil Most dann gar nichts mehr gelingen wollte, wurde es in der Schlusssequenz sogar noch ein Schützenfest. Aus war die Sache beim 19:28.
Das Weiterkommen im EHF-Cup ist damit beschlossene Sache, allerdings tun die TusSies gut daran, bis zum Mittwochspiel in Bad Wildungen ihre Visiere nachzujustieren. Es ist eine der ungemütlichsten Auswärtsaufgaben, die es in der Bundesliga gibt. Den doppelten Reisestress muss man zudem verkraften. Von Nordböhmen geht es via Ermstal nach Nordhessen. Es bleibt wenig Zeit, um die pinken Akkus aufzuladen.

Stimmen zum Spiel

André Fuhr: „Wir haben kein gutes Spiel gemacht, sind schlecht reingekommen. Die Abwehr war ok, trotzdem haben wir uns über 50 Minuten gequält. Aufgrund technischer Fehler und Unzulänglichkeiten sind wir nicht in unser Tempospiel gekommen. Das Ergebnis ist natürlich eine fantastische Ausgangssituation, doch wir werden es bis Mittwoch aufarbeiten müssen, denn in Bad Wildungen müssen wir eine deutlich bessere Leistung zeigen, um erfolgreich zu sein.“

Julia Harsfalvi: „Sieht so aus, als wäre es nicht unser Tag gewesen. Wir haben viele technische Fehler gemacht und einige freie Chancen verworfen. Alles in allem habe ich aber ein positives Gefühl, weil ich mir sicher bin, dass wir in den nächsten Spielen diese Fehler korrigieren werden. Wir werden weiter an uns arbeiten, trotzdem dürfen wir nicht vergessen, dass wir mit neun Toren gewonnen haben.“

Patricia Kovacs: „Wir haben 45 Minuten unter unseren Möglichkeiten gespielt, konnten trotzdem einen 28:19-Sieg einfahren. Meiner Meinung nach zeigt das auch, dass wir über Qualität verfügen.“

DHK Banik Most gegen TuS Metzingen 19:28

Banik Most: Müllnerova, Novotna – Striskova (2), Jungova, Sustkova (4), Mikulcik (1), Buchnerova, A. Kostelna (5/2), Mishevska (1), Eksteinova, Kovarova (1), Tesarova, K. Kostelna, Zachova (1), Janouskova (4), Mikulaskova
TuS Metzingen: van de Polder, Roch – Zapf (6/4), Amega (1), Kobylinska (5), Kovacs (1), Minevskaja (3), Harsfalvi (5), Weigel, Vollebregt, Haggerty (1), Beddies, Behnke (6)
Siebenmeter: 2/2 – 4/4
Zeitstrafen: Mikulcik, A. Kostelna, Mikulaskova – Amega, Haggerty (2), Behnke
Schiedsrichter: Gytis Sniurevicius, Andrius Grigalionis (Litauen)
Zuschauer: 950

Wolfgang Seitz
Sportredakteur der SWP