Zu viele verpasste Chancen beim Spitzenreiter
Beim Deutschen Meister SG BBM Bietigheim spielen die TUSSIES besonders in der ersten Halbzeit tollen Tempohandball. In der zweiten Halbzeit werden dann zu viele Chancen ausgelassen, um das Derby 33:26 (17:15) enger zu gestalten.
Erste Halbzeit auf Augenhöhe
Der Start in die Partie verlief für die TUSSIES absolut nach Maß. Jeder Angriff führte zu einem Treffer, auf 1:3 und 4:7 konnte sich die Gäste absetzen. Bietigheim schien dabei vor allem zunächst keine Antwort auf das Tempospiel der Pink Ladies zu finden. Wie in den Spielen zuvor konnten die TUSSIES wieder über nahezu jede Position Gefahr ausstrahlen. Herauszuheben ist in der ersten Halbzeit dennoch Lena Degenhardt. Die Nummer 10 der TUSSIES erzielte in 30 Minuten 8 Treffer. Dabei verwandelte Sie einen sehenswerten Halbfeld-Kempa nach tollem Zuspiel von Maren Weigel. Obwohl den TUSSIES viele gute Aktionen gelangen, zeigten sich mit zunehmender Spieldauer auch immer mehr die Qualitäten der SG Ladies. Immer mehr häufiger fand auch das Heimteam zum eigenen Tempospiel und konnte gleichzeitig die erste und zweite Welle der TUSSIES besser stoppen. Das führte dazu, dass der Bundesliga-Spitzenreiter in der 23 Minuten erstmalig die Führung übernahm und mit einem zwei Tore Vorsprung in die Pause ging (17:15).
Zu viel liegen gelassen
So gut der Start in die Partie verlief, so schlecht begann die zweite Halbzeit aus pinker Perspektive. Nach nicht mal fünf Minuten führte der Deutsche Meister 22:16 und schien nun die Partie komplett im Griff zu haben. Cheftrainer Werner Bösch reagiert mit einer Auszeit und konnte somit eine weitere Vergrößerung des Vorsprungs verhindern. Dass der Abstand nicht mehr kleiner als vier Tore wurde, lag vor allem an der SG-Torfrau Melinda Szikora. Die ungarische Nationalspielerin stand nach der Pause im SG-Gehäuse und hielt bis zum Schlusspfiff 55% der TUSSIE-Bälle. Darunter zwei Siebenmeter und mehrere ganz freie Versuche. Die Chancen das Spiel enger zu gestalten waren für die Ermstal-Handballerinnen definitiv da, doch schlussendlich blieb davon zu viel ungenutzt. In den Schlussminuten kamen dann noch vermehrt technische Fehler hinzu, die es der SG ermöglichte den Heimsieg in Ruhe einzutüten. Auch wenn der Endstand mit 33:26 sehr eindeutig erscheinen mag, dürften die Fans der TUSSIES aufgrund der gezeigten Leistung Hoffnung für das Final 4 schöpfen. Hier treffen die beiden Teams im Halbfinale erneut aufeinander.
Für Metzingen geht es aber nun erst mal am Samstag in der Liga beim Thüringer HC mit einem schweren Auswärtsspiel weiter.
Stimmen zum Spiel:
Werner Bösch:
„Sicherlich wäre heute, was den Endstand angeht, vielleicht etwas mehr drin gewesen, aber 30 Minuten guter Handball reichen eben gegen Bietigheim nicht. In der zweiten Halbzeit hat uns die Durchschlagskraft gefehlt, dazu die sehr gute Torfrau bei Bietigheim, beides war dann in Summe zu viel. Dennoch bin ich mit der Leistung zufrieden, wir haben bis kurz vor Schluss immer noch die Chance das Spiel auf minus drei zu stellen und das beim absoluten Ligaprimus.“
Rebecca Nilsson:
„Wir waren auf ein sehr schweres Spiel vorbereitet, und das war es auch, von Anfang bis Ende. Die ersten 20 Minuten des Spiels waren richtig stark von uns, aber dann hat Bietigheim immer besser ins Spiel gefunden. Wir haben eine gute Abwehr gestellt und Offensive viele Chancen kreiert, aber ihre Torhüterin war in der zweiten Halbzeit wirklich gut drauf. Insgesamt ein gutes Spiel von unserer Seite, aber wie immer ist es nicht gut genug, wenn wir nicht gewinnen.“
Bietigheim: Szikora, Moreschi (beide Tor) – Cissokho, Döll (1), Meyer (3), I. Smits (1), Kündig (5), Kudlac-Gloc, Naidzinavicius (3/1), Dulfer (6), X. Smits (2), Ostergaard (5), Maidhoff (2/2), Behrend, Mala (4)
TUSSIES: Schüpbach, Nilsson (beide Tor) – Godard (1), Balsam (4/2) Pandza (2), Tröster, Petzold, Degenhardt (10), Juuhl Svensson, Erlingsdottir, Weigel (4), Hübner, Behnke (3), Nocun (2)
Zeitstrafen: Cissokho, I. Smits, Naidzinavicius –
7-Meter: 3/5 Maidhoff scheiter an Nilsson, Naidzinavicius an Schüpbach – 2/4 Balsam scheitert doppelt an Szikora
Schiedsrichter: Christian vom Dorff / Christian vom Dorff
Zuschauer: 714