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Im Leistungssport wird immer versucht, alle beeinflussbaren Faktoren zu den eigenen Gunsten auszunutzen. Beim Handball spielt das Harz am Ball eine bedeutende Rolle, da es einen entscheidenden Einfluss auf Wurf- & Passgenauigkeit hat sowie auf den Grip am Ball.

In der Handball-Bundesliga der Frauen gibt es keinen einheitlichen Vertrag mit einem Harzausrüster. Jeder Verein hat hier eigene Kooperationen für die Trainingseinheiten und Heimspiele. Eine Gegebenheit, die der TUSSIES-Manager Ferenc Rott ausnutzen möchte: „Schon öfter haben unsere Spielerinnen nach Auswärtsspielen sich über das Harz vom Gegner beschwert. Ich habe das lange Zeit nur als billige Ausrede nach Niederlagen abgetan, aber habe auch erkannt, dass wir das zu unseren Gunsten nutzen könnten.“

Gemeinsam mit Sponsorpartner RAMPF wurde über zwei Jahre an einer geeigneten Lösung getüftelt. RAMPF zählt zu den weltweiten Marktführern bei Reaktionsharzen, dennoch hat sich der Entwicklungsprozess alles andere als leicht dargestellt, wie CEO Michael Rampf berichtet: „Gängiges Handball-Harz herzustellen war für uns eine Leichtigkeit. Die Schwierigkeit bestand darin, dass wir ein Produkt herstellen wollten, von dem ausschließlich die TUSSIES profitieren und nicht der Gegner. Diese Komponente zu integrieren war alles anders als leicht. Zum Glück kam aber einem unserer Labormitarbeiter die entscheidende Idee.“

Beim Handballspielen wird sehr häufig und ausgiebig am Trikot des Gegners gezogen und gezerrt. Zudem gibt es ein Merkmal, dass die TUSSIES von allen anderen Mannschaften unterscheidet: die Trikotfarbe Pink. Daher hat RAMPF ein Harz entwickelt, dass grundsätzlich identische Eigenschaften wie marktübliches Harz aufweist, sich aber in Verbindung mit einem pinken Textil in den Klebeeigenschaften signifikant verändert. Bis zu 70 % verringert sich die Griffigkeit am Ball und der Effekt hält solange an, bis entweder das Harz komplett von der Hand entfernt wurde oder 60 Minuten verstrichen sind.

Besonders erfreulich: auch ein erneuter Griff in den Harz-Ttopf kann nur minimale Verbesserung bewirken. TUSSIES-Spielerin und RAMPF-Azubine Lena Degenhardt war in den Entwicklungsprozess umfänglich integriert und ist vom Ergebnis begeistert: „Das Produkt ist wirklich perfekt. Unsere Gegnerinnen haben nun drei Möglichkeiten: Entweder sie halten uns nicht mehr am Trikot fest, oder sie haben deutliche Probleme beim Fangen und Werfen, oder aber sie lassen sich alle fünf Minuten zum Händewaschen auswechseln. Ganz egal für welche Möglichkeit sich die Gegner entscheiden, für uns ist das immer ein Vorteil! Und besonders cool ist: solange der Gegner nicht auch in Pink spielt, können wir weiter am Trikot der Gegenspielerin ziehen.“

Einen kleinen Nachteil hat die Neuentwicklung allerdings: Es hilft den TUSSIES nur bei Heimspielen. Für Ferenc Rott aber vertretbar: „Die Heimspiele zu gewinnen ist für unsere Fans grundsätzlich am wichtigsten. Wenn wir jetzt aber von heute auf morgen direkt alle Spiele gewinnen würden, wäre das vielleicht zu auffällig und am Ende wird die Liga noch hellhörig.“

Einen Namen für das neue Produkt von RAMPF gibt es bisher nicht, hier setzt man auf die kreativen Ideen der TUSSIES-Fans.