Seite auswählen

Frauenhandball-Bundesligist TuS Metzingen empfängt am Samstag (19.30 Uhr) den TSV Bayer 04 Leverkusen.

Das kann ein richtiger Leckerbissen werden für Handball-Feinschmecker. Besonders für jene, die eine gute Defensivarbeit schätzen, die, das lassen zumindest Ergebnisse der jüngsten Vergangenheit vermuten, einen immer größeren Platz einnimmt in der Trainingsarbeit. Es spielt am Samstag in der Frauenhandball-Bundesliga die stärkste Abwehr (Leverkusen, 119 Gegentreffer) bei der zweitstärksten (Metzingen, 133). Der Zweite (10:2 Punkte) empfängt den Fünften (8:4) – das zeigt wiederum, dass eine gute Abwehr mit einer ebensolchen Offensive kombiniert werden muss, wenn es ganz nach oben gehen soll.

Drei für die 5:1

Gleichwohl hat Trainer René Hamann-Boeriths in der WM-Pause mit der TuS Metzingen neue Sachen einstudiert, die dem Gegner das Torewerfen noch mehr erschweren sollen. So kann man nun die 5:1-Formation mit drei verschiedenen Störenfrieden bestücken. Stina Karlsson, Delaila Amega und Katharina Beddies interpretieren die Rolle jeweils auf ihre ganz eigene Art. Freilich ist die 6:0 nach wie vor das bevorzugte Bollwerk in pink.

Top-motivierte Nationalspielerinnen hat der TuS-Coach zurückbekommen. „Herzblut, Engagement und Leidenschaft – das zeichnet uns aus“, hat Shenia Minevskaja bei der Pressekonferenz betont. „Nach der Pause müssen wir erst wieder zusammenfinden, in unser Spiel zurückkommen. Das hat in den ersten Trainingseinheiten aber schon ganz gut geklappt“, sagte Hamann-Boeriths, der beim Vorbereitungsturnier in St. Gallen am Wochenende wertvolle Erkenntnisse gewann. Nach längerer Pause wegen Kniebeschwerden ist Stina Karlsson zurück, kann Impulse geben, das Spiel schnell machen. Wermutstropfen war die Verletzung von Kelly Vollebregt, die in dieser Saison wegen ihres Kreuzbandrisses nicht mehr spielen wird. „Das ist sehr schade für sie. Sie hatte ein super halbes Jahr. Es ist nun eine besondere Herausforderung, diese Lücke zu schließen“, so der Trainer, der im Trainingsbetrieb mit Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft auffüllt, Nina da Costa und Alexandra Kubasta sind da an erster Stelle zu nennen. Im Spiel muss der bestehende Kader ran. Marlene Zapf hat, als Vollebregt wegen Krankheit gefehlt hat, schon gezeigt, dass sie 60 Minuten Gas geben kann. Hamann-Boeriths setzt zudem auf seine beiden anderen Linkshänderinnen, Maren Weigel und Monika Kobylinska. Sie können auch ganz rechts ran.

Annika Ingenpaß, die in St. Gallen ebenfalls verletzt raus musste, wurde im Training trotz eines gerissenen Bandes im Knöchel schon wieder vorstellig. Ihr Trainer wollte nicht ausschließen, dass sie am Samstag gegen Leverkusen dabei ist.

Brauchen kann man sowieso jede Kraft. Die Werkselfen spielen eine gute Runde, haben mit Katja Kramarczyk eine Könnerin zwischen den Pfosten, Jennifer Rode sorgt im Rückraum für Betrieb, Jenny Karolius am Kreis. Bayer sei ein schwieriger Gegner, René Hamann-Boeriths hofft daher, dass seine Mädels an die Leistung aus dem Heimspiel gegen Dortmund anknüpfen können. Beim 35:17-Sieg ließ man sich zum Beispiel von Clara Woltering gar nicht beeindrucken. Daran soll man sich erinnern, weniger ans EHF-Pokalaus gegen die Schwedinnen aus Höör. „Das war ja ein anderer Wettbewerb.“ Da mag man dem TuS-Coach nicht widersprechen.

Für die Partie gegen Leverkusen gibt es noch Karten im Stehplatzbereich – auch an der Abendkasse.
Das Spiel in der Porsche-Arena am 30. Dezember gegen Frisch Auf Göppingen ist ebenfalls noch nicht ausverkauft. 4300 von 6200 Tickets sind weg. Der Vorverkauf lief nicht schlecht, man kann aber auch noch ausreichend Weihnachtsgeschenke ordern – die dann mit kleiner Verspätung eingelöst werden können.

Wolfgang Seitz

Sportredakteur