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In der Bundesliga gastiert die TuS Metzingen am Mittwoch (19.30 Uhr) zum Derby bei Frisch Auf Göppingen
Europapokal ausblenden, der Fokus liegt auf der Bundesliga. Und da darf man sich von der aktuellen Zwischenbilanz nicht blenden lassen. Alles gar nicht so einfach für die TusSies, die zu Derbyzwecken den Nachbarn unterm Hohenstaufen aufsuchen (Mittwoch, 19.30 Uhr). 2:6 Punkte werden für Frisch Auf bisher notiert, 4:4 hat die TuS stehen. Ihr hängt vor allem die Auftaktniederlage gegen Blomberg noch nach, die aber irgendwann kein Thema mehr sein sollte. Ein Derbysieg würde da Wunder wirken. „Wir müssen mit dem Druck umgehen können“, sagt Trainerin Edina Rott, die mit 6:4 Punkten in die anstehende Länderspielpause gehen möchte.

Verletzungsprobleme sind in Metzingen wahrlich nicht unbekannt. Nachbar Göppingen ist ebenfalls damit behaftet. Das fällt bei einem schmalen Kader noch viel schwerer ins Gewicht. Wenn es dann noch eine Ausnahmespielerin wie Michaela Hrbkova erwischt, kann man einige Ergebnisse gut nachvollziehen. Die Rückraumakteurin, seit Jahren eine der Besten der gesamten Liga, laboriert an einem Muskelfaserriss in der Wade. „Man weiß nie, wie lange das dauert. Ich denke aber, dass Michaela auch gegen uns noch fehlen wird“, sagt Edina Rott. Der Respekt vor dem Gegner und dessen Trainer Aleksandar Knezevic, den seine Kollegin als „Fuchs“ bezeichnet, ist dennoch immens. Dazu haben Videostudien am Dienstagmorgen beigetragen. „Göppingen hat es in Bensheim trotz der 33:37-Niederlage phasenweise sehr gut gemacht, richtig schlau. Lange Angriffe haben sie gespielt, kamen viel über den Kreis und haben auch im Rückraum meist die richtigen Optionen gezogen.“

Die Metzinger Trainerin hat allerdings auch erkannt, woran es bei den Grün-Weißen geklemmt hat: „Sie waren in der Abwehr zwar wie gewohnt aggressiv, konnten das aber nicht durchziehen, weil einfach die Wechselmöglichkeiten fehlten. Deshalb müssen wir das Tempo über 60 Minuten hochhalten.“ Und auch dabei gilt es die Balance zu halten. Die pinke Rasselbande darf nicht zappelig werden, wenn der Gegner mit aller Geduld der Welt seine Angriffe vorträgt. Ferner gilt es die Löcher am Kreis zu stopfen, die in der Vorbereitung im Test gegen Göppingen noch eklatant waren. Branka Zec im FA-Kasten war ein weiteres Problem.

Edina Rott hat genaue Vorstellungen, wie es laufen könnte: „Wir müssen unser schnelles Spiel zeigen, aber nicht ohne Kopf.“ Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Lena Degenhardt, die einen Virus erwischt hat. Marija Obradovic fehlt weiterhin. Die Verletzung an der Achillessehne ist zwar verheilt, um Folgeschäden zu vermeiden ist jedoch eine dosierte Vorgehensweise angesagt.
Was die zuletzt noch Verletzten gegen Kopenhagen zeigten, gibt indes zu Hoffnung Anlass. Anika Niederwieser war richtig stark, Maren Weigel spielte nach Schulterproblemen sehr engagiert und Delaila Amega konnte im Rückraum schon wieder Akzente setzen. Die pinke Bank wird immer voller, Edina Rott kann auf alles reagieren. „Man muss uns einfach noch Zeit geben, wir sind eine neue Mannschaft.“ Das hat Neuzugang Simone Petersen vergangene Woche gesagt. Die neue Mannschaft darf im Derby aber trotzdem gewinnen.

Wolfgang Seitz
Sportredakteur der SWP