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Frauenhandball, DHB-Pokal Im Achtelfinale gastiert die TuS Metzingen am Samstag (19.30 Uhr) beim Buxtehuder SV. Neuauflage des Finales 2017.

Es gibt nur ein Ziel – das Final4 in der Porsche-Arena. So sieht es zumindest TuS-Geschäftsführer Ferenc Rott. „Wenn man dorthin will, muss man auch gegen die richtig guten Teams gewinnen“, sagt er. Ein solches baut sich im Achtelfinale vor den TusSies auf: Der amtierende Pokalsieger Buxtehuder SV, der sich den Titel am 28. Mai in Bietigheim mit einem hauchdünnen 24:23-Sieg gegen die TuS Metzingen holte. „Dass es eine Wiederholung des Finales ist, hat für mich gar keine Bedeutung. In Buxtehude wollen wir gewinnen. Das wird schwer, ist in den vergangenen Jahren aber immer mal wieder gelungen“, so Ferenc Rott.

Antje Peveling, Torhüterin des BSV und maßgeblich am Pokalsieg beteiligt, spricht indes das aus, was in beiden Lagern vorherrscht. „Metzingen und wir haben sich sicherlich einen anderen Gegner gewünscht.“ Weil aber eine Auslosung kein Wunschkonzert ist, muss sich am Samstagabend einer der Finalisten von 2017 aus dem Wettbewerb verabschieden.

Beide Teams hatten in der vergangenen Woche etliche Spielerinnen für Nationalteams abgestellt – im speziellen für Deutschland und die Niederlande. Julia Behnke, Anna Loerper und Shenia Minevskaja stehen ebenso im erweiterten 28-er-Kader für die WM wie auf Buxtehuder Seite Emily Bölk, Lone Fischer und Friederike Gubernatis. Das Sextett wurde in den Testspielen gegen das Oranje-Team durchaus zu überzeugen, auf der anderen Seite standen die TusSies Kelly Vollebregt und Delaila Amega mit Lynn Knippenborg und Michelle Goos in einem Team. Die unmittelbare Vorbereitung auf den Pokalschlager musste also beidseitig im Eiltempo erfolgen.

Blendend unterwegs

Buxtehude muss seit geraumer Zeit auf zwei Rückraum-Strateginnen verzichten. Doch auch ohne Jessica Oldenburg und Yara Nijboer ist die Mannschaft von Dirk Leun in der Bundesliga bisher blendend unterwegs, wird mit 10:0 Punkten notiert. Überraschend kam das Aus im EHF-Pokal gegen Ungarns Vertreter Vaci NKSE. Ein Sieben-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel reichte nicht fürs Weiterkommen.

Die TuS Metzingen darf international weitermachen, hat sich allerdings in der Bundesliga die erste Schramme eingefangen, verlor beim Thüringer HC mit 30:33. Jetzt wartet also das nächste deutsche Spitzenteam. „Buxtehude spielt auf einem sehr hohen Niveau“, sagt TuS-Trainer René Hamann-Boeriths. Im speziellen haben es ihm die beiden Rückraumspielerinnen angetan. „Bölk ist noch sehr jung, spielt aber schon routiniert und mit viel Druck. Gubernatis spielt klug, ist beweglich und gut im 1:1. Die beiden ergänzen sich sehr gut“, so der TuS-Coach, dem freilich nicht entgangen ist, dass auch in den anderen Mannschaftsteilen sehr viel Qualität vorhanden ist – beispielsweise auf Linksaußen mit Lone Fischer. Daraus resultiert die Forderung, in der Abwehr aggressiv und offensiv zu agieren – um damit in die Gegenstöße zu kommen. Ein kluges Angriffsspiel verlangt Hamann-Boeriths und einen raschen Rückzug. Kurzum: Seine Mannschaft muss perfekt spielen, wenn sie im Pokal eine Runde weiterkommen will.

Loerper angeschlagen

Da passt es gar nicht, dass Taktgeberin Anna Loerper mit einer Wadenverletzung im Training am Donnerstag pausieren musste. „Wir hoffen, dass sie spielen kann“, sagt ihr Trainer. Das wäre in der Tat sehr wichtig.      

Wolfgang Seitz
Sportredakteur der SWP