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In der ersten Liga empfangen die Handballerinnen der TuS Metzingen am Samstag (19.30 Uhr) im Duell zweier Tabellennachbarn die HSG Blomberg-Lippe.

Treffen Nummer vier zwischen der TuS Metzingen und der HSG Blomberg-Lippe in dieser Spielzeit. Drei Siege für die TusSies stehen zu Buche: 26:19 im Bundesliga-Hinspiel, 32:24 und 28:27 im EHF-Pokal. Zeit also für Sieg Nummer vier? Einige Fakten aus jüngster Vergangenheit mahnen zu extremer Vorsicht.

Mannschaft der Stunde

Die HSG Blomberg-Lippe ist die Mannschaft der Stunde in der ersten Liga, hat zehn Spiele ohne Niederlage auf dem Zettel. Das macht 18:2 Punkte, zusammen mit den zuvor gesammelten mageren 2:8 ergibt sich in Summe die Zwischenbilanz von 20:10 (Platz fünf). Die TuS Metzingen ist Dritter mit 22:8. „Es ist ein Spitzenspiel, und das müssen wir gewinnen. Nur so können wir uns von einem Kontrahenten im Kampf um Platz drei absetzen“, hat TuS-Manager Ferenc Rott schon am Sonntag gesagt. Logischerweise hat sich daran seither nichts geändert.
„Blomberg hat derzeit einen sehr guten Lauf, spielt mit hohem Druck. Die laufen sehr gerne, wie wir. Es wird sein wie immer, wenn wir gegen Blomberg spielen: Viel Tempo, viele schöne Tore und ein schöner Handball“, sagte TuS-Trainer René Hamann-Boeriths bei der Pressekonferenz am Mittwoch. Wenn es nach ihm geht, wird die Öschhalle am Ende den Ausschlag geben – für sein Team selbstverständlich. Dass sein Gegenüber André Fuhr es ein bisschen anders sieht, liegt in der Natur der Sache. Ihm ist nach drei Niederlagen gegen denselben Gegner nicht zu verdenken, dass er daran etwas ändern will.
Zuletzt wusste Celine Michielsen bei der HSG zu gefallen, die vor dieser Runde aus dem Ermstal in die Nelkenstadt gewechselt ist. Man wird bei der TuS also darauf achten müssen, dass der Kreisläuferin die Räume nicht gewährt werden, die sie gerne hätte. Sie ist aber beileibe nicht das einzige „Problem“ in Fuhrs Kader. Nationalspielerin Alicia Stolle ließ es zuletzt beim Remis in Göppingen zwölf Mal krachen. Linksaußen Franziska Müller ist ebenso zu beachten wie Kathrin Pichlmeier im Rückraum. Am Regiepult steht Silje Brons Petersen. Es ist eine unvollständige Aufzählung, auch der Rest des HSG-Aufgebotes vermag einen flotten Ball zu spielen.

Alle an Bord

Das trifft freilich auch auf alle zu, die bei der TuS Metzingen nach ihm greifen. Aktueller Stand ist, dass außer Dorina Korsos (Meniskus) und Kelly Vollebregt (Kreuzband) alle an Bord sind. Marija Obradovic wurde zu Beginn der Woche noch geschont, sollte nach ihrem in Rödertal erlittenen Pferdekuss aber auflaufen können. Monika Kobylinska sei nach ihrer Knöchelverletzung schon wieder nahe an 100 Prozent, sagt ihr Trainer.
Miriam Welser, Leistungsträgerin in der zweiten Mannschaft, wird ebenfalls wieder am Start sein. „Sie hat sehr gut trainiert. Außerdem ist es doch schön, wenn man einer jungen Spielerin, die beim Verein groß geworden ist, die Möglichkeit bietet, in der ersten Mannschaft zu spielen“, sagt René Hamann-Boeriths. Ein weiteres Argument hat sie in Rödertal geliefert: Sie kann es einfach.

Blick nach vorne

So geht man also guten Muts die anspruchsvolle Aufgabe gegen Blomberg an. „Das wird sicher nicht einfach“, sagte Ina Großmann. Ihr Blick in die Zukunft verrät, dass sie mit den TusSies noch einiges vorhat. „Platz zwei werden wir im Auge behalten.“ Zwei Punkte am Samstag würden den Blick wesentlich schärfen.

Wolfgang Seitz
Sportredakteur der SWP